Rund 2000 Euro kostet eine Drohne, die für den Dachhandwerker-Einsatz geeignet ist
Liebe Leserinnen, liebe Leser, immer wieder angesprochen auf das Thema „Drohnen im Handwerksalltag“ wollten wir von der Redaktion der dach+holzbau es genau wissen. Sind diese kleinen „unbemannten Luftfahrzeuge“ (so die offizielle Definition) wirklich unentbehrliche Alleskönner in Sachen Schadensbeurteilung und Aufmaß am Dach und der Fassade oder ist das Thema ein Hype, der auch wieder vorbei geht?
Wir besuchten eine Dachdecker-Firma in Detmold und trafen auf zwei versierte Fachleute, die nicht nur ihr Handwerk gelernt haben, sondern nun auch noch professionell fliegen. Zunächst begleiteten wir Thomas Potthast bei der Begutachtung eines Kirchendaches, später dann ließ der Dachdeckermeister seinen Quadrocopter mit vier Propellern über das Dach einer Weinbar in der Detmolder Innenstadt fliegen.
Bei Thomas Potthast sah alles ganz einfach aus: Das Smartphone wird an der Fernsteuerung befestigt und mit ihr verbunden, die Propeller an der Drohne aufgesteckt und schon konnte es losgehen. Das durchdringende Surren ließ Passanten stehen bleiben und die Köpfe in die Höhe recken. Lautlos geht das Ganze also nicht vor sich, dafür aber schnell. Innerhalb weniger Minuten hatte der Dachdecker am Boden zunächst ein komplettes Kirchendach abgeflogen, gefilmt und fotografiert. Beim zweiten Flug wurde dann die Dachrinne inspiziert und festgestellt, dass die Handwerker zur Laubentfernung anrücken müssen. Das Fliegen schien ein Kinderspiel zu sein und die Freude war dem Piloten anzumerken.
Braucht es nun für Ihren Arbeitsalltag eine Drohne? Nun, das müssen letztlich Sie selbst entscheiden, wir von der Redaktion waren allerdings begeistert vom Anwendungsspektrum und den Möglichkeiten. Und wir haben gelernt, dass das Steuern von Drohnen kein Hexenwerk ist und die, die hier verwendet wurde, kein Vermögen kostet. Die Anschaffung belief sich auf rund 2000 Euro. Schulungskosten für eine Flugerlaubnis kommen hinzu (je nach Anbieter zwischen 300 und 500 Euro), zudem Versicherungskosten von rund 120 Euro im Jahr. Auf der Habenseite stehen bei dem Dachdeckerbetrieb etwa 100 Euro pro Drohneneinsatz. Nicht zu vergessen der Spaß und die freudig-glänzenden Augen eines Dachdeckers und seines Teams, das gerne neue Dinge ausprobiert.
Auch die Auswertung der Bilder mit einer speziellen Software ist erlernbar und macht sich – wie andere 3D-Aufmaßprogramme auch – nach einer Zeit bezahlt.
Lesen Sie hierzu unser TopThema ab der Seite 12 (unter anderem mit Infos über Fortbildungsmöglichkeiten und über Regeln und rechtliche Grundlangen) und besuchen Sie uns auf unserem YouTube-Kanal (www.youtube.de/bauhandwerk) – denn gefilmt haben wir den Drohneneinsatz natürlich auch für Sie.
Ihnen eine spannenende Lektüre und frohes Schaffen auf den Frühjahrsbaustellen im Land!
Wie entsteht eigentlich eine Ausgabe dach+holzbau? Wir zeigen es Ihnen und geben einen exklusiven Einblick in unsere Redaktion kurz vor Heftabgabe!
Rund 2000 Euro kostet eine Drohne, die für den Dachhandwerker-Einsatz geeignet ist