Geprüfte Durchsturzsicherheit
Wer vom Dach stürzt, fällt bisweilen tief, deshalb enden nicht wenige Unfälle tödlich. Lichtkuppeln gehören dabei zu den unfallträchtigsten Schwachstellen, da sie nicht dauerhaft durchsturzsicher sind. Sie müssen daher besonders abgesichert oder mit einer Beschichtung behandelt werden, um den Durchsturz zu verhindern.
Gemäß den Vorschriften der Berufsgenossenschaft müssen Lichtkuppeln dauerhaft gesichert werden, wenn sie auf Dächern eingebaut sind, die regelmäßig betreten werden. Hierzu gehören nicht nur Grün- oder Solardächer. Auch Dächer, wo regelmäßig Wartungsarbeiten stattfinden, erfordern nachträgliche Sicherungsvorkehrungen an den vorhandenen Lichtkuppeln, wenn diese nicht durchsturzsicher sind. Mit einem neuen Beschichtungssystem können Lichtkuppeln nachträglich gesichert werden. Die geprüfte Beschichtung bietet dem Dachdecker eine einfach zu verarbeitende, schnelle und wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Sicherheitsvorkehrungen wie Geländer, Stützen oder Fangnetze für alle bauüblichen Lichtkuppeln aus GFK, PC, PMMA oder PETG.
Die Beschichtung mit dem Produkt des Herstellers Kemper System mit dem treffenden Namen „Fallstop“ ist so „stark“, dass sie vom Gewicht eines fallenden Menschen nicht durchschlagen wird. Die Beschichtung unterliegt einem chemischen Aushärtungsprozess. Die ausgehärtete Oberfläche wird dabei so widerstandsfähig, dass Durchstürze durch die Lichtkuppel verhindert werden. Die Verarbeitung kann bei laufendem Betrieb erfolgen, eine Sperrung von Verkaufs- und Produktionsräumen ist nicht nötig. Die transparente Beschichtung besitzt die geprüfte Durchsturzsicherheit nach GS BAU 18.
Einfache Verarbeitung im Kreuzgang
Die einkomponentige, gebrauchsfertige Beschichtung auf Polyurethanbasis ist UV- und witterungsbeständig, flexibel und stoßfest. Messungen haben ergeben, dass sich der Lichttransmissionsgrad durch die bläulich transparente Beschichtung nur um rund 4,5 Prozent verringert – ein Wert, der mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar ist und keine Verschattung im Innenraum bewirkt.
Die Verarbeitung ist, wie bei vielen flüssigen Materialien, relativ einfach. Das gilt besonders für Dachdecker, die bereits über Erfahrungen mit Flüssigabdichtungen verfügen. Die vorhandene Lichtkuppel darf keine Beschädigung aufweisen und muss ordnungsgemäß montiert sein. Sie muss zudem sauber, trocken und frei von haftmindernden Stoffen sein. Die Oberfläche wird zunächst mit dem Kempertec Fallstop Cleaner gesäubert. Anschließend muss der Dachdecker die Beschichtung gleichmäßig und blasenfrei mit der Schaumstoffrolle im Kreuzgang aufbringen. Der Verbrauch liegt bei 1,6 kg/m2. Das Material wird gleichmäßig in vier Arbeitsgängen von 400 g/m2 aufgebracht und kann nach vier Stunden weiterbeschichtet werden. Nach rund sieben Tagen ist es voll ausgehärtet (bei 23 °C) und damit durchsturzsicher.
Autorin
Elvira Döscher ist Journalistin und betreibt ein Büro für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Rheinbreitbach.
Lichtkuppeln mit Beschichtung nachträglich sichern