Beratung vor dem Dachfensteraustausch

Velux unterstützt Handwerksbetriebe bei Förderberatung und -prozessen

Nachdem in der vergangenen Ausgabe der dach+holzbau die Beratung zur Auswahl von Dachfensterlösungen im Fokus stand, widmet sich der zweite Teil unserer Beitragsserie den Themen Austausch von Dachfenstern, Energieeffizienz und staatlichen Fördermöglichkeiten.

Sei es aus Klimaschutzgründen oder aufgrund des Alters vieler Dachfenster in Deutschland: Der Austausch alter Modelle gegen energieeffiziente ist und bleibt in den nächsten Jahren für das Dachhandwerk ein wichtiges Geschäftsfeld. Vor- und Nachteile der möglichen Varianten sollten im Beratungsgespräch vorgestellt werden. Die Kundschaft könnte zur Teillösung neigen, bei der nur das eigentliche Fensterelement ohne die Innenverkleidung erneuert wird. Die Größe des Fensters bleibt dabei unverändert und das vorhandene Innenfutter erhalten, sodass meistens auch keine Fliesen oder Holzvertäfelungen im Zimmer erneuert werden müssen. Jedoch sollte der Handwerksbetrieb darauf hinweisen, dass sich die Wärmedämmung dabei nicht im selben Maße wie bei einem Komplett-Austausch verbessert. Deshalb sollte am besten immer auch die Innenverkleidung erneuert werden. Das minimiert Wärmebrücken, verbessert die Dichtigkeit und sorgt für niedrigere Heizkosten.

Erweiterung der Fensterfläche durch den Einbau der Velux-Lichtlösung „Duo“
Foto: Velux

Erweiterung der Fensterfläche durch den Einbau der Velux-Lichtlösung „Duo“
Foto: Velux
Im Zuge eines Austauschs ist auch eine Erweiterung der Fensterlösung denkbar. Während der bauliche Aufwand nicht viel größer ist, steigt die Wohnqualität deutlich und der Handwerksbetrieb profitiert vom größeren Auftragsvolumen. Denkbar ist etwa ein zweites Dachfenster direkt neben dem vorhanden Dachausschnitt. Die Einbaudauer verlängert sich nur unwesentlich. Die Variante „Duo“ von Velux wird zum Beispiel mit einem Dämm- und Anschlussset, Anschlussschürze, flexibler Mittelrinne sowie Montagehölzern zur Erstellung des für die Fenster benötigten Dachausschnitts geliefert. Sowohl der Dämmrahmen als auch die Anschlussschürze decken den Fensterzwischenraum mit ab. Mit der flexiblen Mittelrinne ist ein genaues Messen vor Ort nicht mehr nötig.

Förderprogramme empfehlen

Die Entscheidung der Modernisierenden für eine Erweiterung der Fensterfläche hängt auch vom vorhandenen Budget ab. Zusätzlicher finanzieller Spielraum lässt sich durch staatliche Förderprogramme für energieeffizientes Bauen gewinnen. Zuschüsse, zinsgünstige Kredite oder steuerliche Vergünstigungen sind möglich. Handwerksbetriebe sollten deshalb die Grundzüge der Förderbedingungen kennen und diesbezüglich beraten. Bundesweit gibt es zwei Säulen der staatlichen Förderung, auf die der Handwerksbetrieb hinweisen sollte: Zum einen förderfähige Einzelmaßnahmen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) und zum anderen steuerliche Förderung gemäß Einkommensteuergesetz (EStG). Bei beiden Programmen ist die Grundvoraussetzung, dass die neuen Dachfenster einen Uw-Wert von 1,0 W/m²K oder niedriger aufweisen. Notwendig ist zudem, dass der U-Wert des Daches geringer als der der Fenster ist. Zur Orientierung: Ist das Dach nicht älter als 50 Jahre, sollte das in der Regel der Fall sein.

Der Staat fördert den Einbau energieeffizienter Dachfenster. Handwerksbetriebe können Bauherren zu Fördermöglichkeiten beraten
Foto: Velux

Der Staat fördert den Einbau energieeffizienter Dachfenster. Handwerksbetriebe können Bauherren zu Fördermöglichkeiten beraten
Foto: Velux
Die Förderberatung im Rahmen des Dachfensteraustauschs zahlt sich dabei nicht nur für die Kundschaft, sondern auch für den Handwerksbetrieb aus. Um bis zu 20 Prozent lassen sich die Kosten für die Maßnahme durch die Förderprogramme reduzieren. Das kann zu höherwertigem Verkauf durch energieeffizientere Modelle, großflächige Fensterlösungen oder außenliegende Hitzeschutzprodukte wie Rollläden oder Markisen führen. Um die Beratung hinsichtlich staatlicher Förderprogramme zu erleichtern, bietet Velux Handwerksbetrieben auf seiner Website ein Tool zum Fördergeldcheck an. Nach Eingaben wie Alter des Gebäudes, Umfang des Projekts und Postleitzahl weist das Tool die vor Ort verfügbaren Förderprogramme aus.

Ablauf der Fördergeldbeantragung

Für alle Zuschüsse im Rahmen der BEG EM muss die Förderung vor Baubeginn beantragt und zudem ein Energieberater beauftragt werden, der mit einer technischen Projektbeschreibung die Energieeffizienz der Maßnahme bescheinigt. Insofern kann sich der Handwerksbetrieb hier auf die Beratung zur Zusammenstellung der passenden, förderfähigen Dachfensterlösungen für das Projekt und das Schließen eines Lieferungs- und Leistungsvertrags mit dem Auftraggebenden konzentrieren. Im Vertrag sollte eine Vereinbarung einer auflösenden oder aufschiebenden Bedingung der Förderzusage enthalten sein. Das heißt: Wird keine Förderzusage erteilt, ist der Vertrag nicht mehr juristisch bindend. Das Beantragen der Fördermittel übernimmt der Energieberater. Nach Abschluss der Maßnahme liegt es in der Verantwortung des Energieberaters, den technischen Projektnachweis zu erstellen, der bestätigt, dass die umgesetzte Maßnahme die technischen Anforderungen der Förderrichtlinie erfüllt.

Steuerliche Förderung

Die steuerliche Förderung gemäß Einkommensteuergesetz für ein Austauschprojekt kann auch ohne Hinzuziehen eines Energieberaters genutzt werden. Dabei gilt: Wer ein mindestens zehn Jahre altes Wohngebäude besitzt und selbst nutzt, kann 20 Prozent der Sanierungskosten verteilt auf drei Jahre über die Steuererklärung zurückerhalten – bis zu 40 000 € sind möglich. Der Handwerksbetrieb muss Kunde oder Kundin dafür nur eine Rechnung in deutscher Sprache ausstellen sowie eine Fachunternehmererklärung ausfüllen und aushändigen. Auf der Rechnung müssen die förderungsfähigen energetischen Maßnahmen sowie die Arbeitsleistung ausgewiesen werden. Die Zahlung muss per Überweisung erfolgen.

Mit der Fachunternehmererklärung bestätigt der Handwerksbetrieb den fachgerechten Einbau und dass die ausgeführten Maßnahmen den Mindestanforderungen der Energetischen Sanierungsmaßnahmen-Verordnung entsprechen – beispielsweise über die Angabe der U-Werte der verbauten Dachfenster. Die umfangreichen Standard-Formulare wirken auf den ersten Blick unter Umständen etwas kompliziert. Hier hat Velux den Prozess deutlich vereinfacht. Auf der Website des Dachfensterherstellers findet sich ein auf die notwendigen Punkte reduziertes Formular zum Download. Zusätzlich steht ein beispielhaft vorausgefülltes Formular bereit, an dem man sich orientieren kann (siehe online unter: www.velux.de/fachkunden/foerderung).

Fazit

Handwerksbetriebe sollten die Chance nutzen, ihre Kundschaft hinsichtlich Austauschvarianten zu beraten und auf die staatlichen Förderprogramme hinzuweisen. Mit wenig Aufwand ist es möglich, einen guten Service zu bieten und gleichzeitig Zusatzgeschäft durch höherwertigen Verkauf oder mehr Arbeitsstunden beim Einbau großflächiger Fensterlösungen zu generieren. Für alle, die sich näher mit dem Thema Förderung beschäftigen wollen, bietet Velux regelmäßig Webinare an, in denen die wesentlichen Aspekte vorgestellt werden. Die Webinar-Termine werden online bekanntgegeben (siehe hier).

Autor

Maik Seete ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die Region Nordeuropa bei Velux.

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