40 Jahre Haas
Wer arbeiten kann, der kann auch feiern – und wer in Bayern wohnt, der feiert zünftig: Das Frühlingsfest bei der Haas GmbH in Falkenberg (Niederbayern) wird traditionell seit Jahren mit viel Programm und Prominenz im März begangen. Aber dieses Jahr gab es gleich mehrfachen Anlass, die drei Tage festlich zu begehen: Denn vor 40 Jahren gründete Xaver Haas seinen kleinen Zimmereibetrieb und führte ihn, zusammen mit seinem Bruder Josef Haas, bis heute zu einem stolzen Unternehmen mit knapp 600 Mitarbeitern.
Begonnen hatte alles 1972 mit Haas Holzbau, produziert wurden in dem Vier-Mann-Betrieb Holzsilos, Scheunen und andere landwirtschaftliche Bauten. Mit der Einführung von Nagelplattenbindern revolutionierte Xaver Haas noch im Gründungsjahr die Herstellung und Montage von Dachkonstruktionen. Die Nagelplattenbinder kamen auch bei der Dachkonstruktion des ersten Fertighauses zum Einsatz. Das war 1973, der Schwerpunkt lag aber weiterhin im Produktionsfeld des landwirtschaftlichen Bereichs.
Das änderte sich, als der Bruder Josef Haas nach bestandener Meisterprüfung als Gesellschafter in das Unternehmen einstieg. Der Fertighausbau nahm Fahrt auf. Xaver Haas erinnert sich an die Zeit der autofreien Sonntage während der Ölkrise, er wollte allerdings ein ganz anderes Zeichen setzen: „Während unsere Regierung mit diesen Aktionen versuchte, den Ölverbrauch zu reduzieren, wurde mir bewusst, welches Potential in unseren Häusern schlummert“, sagt der Firmenchef mit unverkennbar bayerischem
Akzent. Mit einer effektiven Wärmedämmung konnte ein sogenanntes „Wärmehaus“ produziert werden. Es schaffte für damalige Verhältnisse einen sensationellen U-Wert von 0,22 W/m²K – und der Wert kann sich auch heute noch sehen lassen. „Wir haben Abmahnungen von der Architektenkammer bekommen, weil wir mit diesem Wert geworben haben“, erinnert sich Xaver Haas. Anscheinend sahen die Architekten ihre Aufträge davonschwimmen. Während die Entwicklung des Hausbausektors voranschritt wurden in den 1980er Jahren noch andere Geschäftsfelder erschlossen. 1988 begann die Produktion von Leimholzkonstruktionen – aufgrund der steigenden Nachfrage im Gewerbe- und Landwirtschaftsbau. Heute werden pro Woche 800 m² Brettschichtholz produziert. Beliefert werden nicht nur die eigenen Baustellen, sondern auch Holzbaubetriebe und Bauunternehmer. Auf den Erfolgen aber ruhte sich das Familienunternehmen nie aus. 1997 wurde ein Bausatz-System für Zimmerer auf den Markt gebracht. Das sogenannte Zimmerer Profi-Haus wird im Bausatz als Holzrahmenbau an Zimmereien geliefert. Diese übernehmen dann den Verkauf und die Montage vor Ort selbst.
Ganz aktuell steht die Entwicklung eines Massivholzsystems auf dem Programm, das künftig auch für Holzfertighäuser verwendet werden soll. Bei diesem System werden Dach-, Wand und Deckenelemente aus kreuzweise verleimtem Brettsperrholz verarbeitet.
Anlässlich des 40-jährigen Bestehens wurde auch noch die jüngste Investition – eine neue Wandproduktionsstraße – übergeben. Damit können pro Woche sechs Häuser (statt bisher vier) produziert werden. Auch die Kapazitäten im Industriebau sind damit gestiegen. Wöchentlich werden nunmehr 700 m² produziert (statt bislang 500 m²). Anlass genug also, das Fest gebührend zu feiern.
www.haas-group.com
Unter der Haas Group formierten sich verschiedene Geschäftsfelder, eines war bislang die Haas Holzprodukte GmbH. Im Herbst 2011 wurde diese in Timbory by Haas umfirmiert. Die Geschäftstätigkeit in vielen europäischen Ländern gilt als Grund für eine Internationalisierung der Marke. Unter dem Namen Timbory werden Balken, Platten, Brennstoffe und Holzbausysteme in mehr als 15 Länder europaweit vertrieben. Die Endkunden von Timbory sind klassische Zimmerer und holzverarbeitende Betriebe, sie werden über den traditionellen Handel bedient.