30 Jahre Messe denkmal in Leipzig

Messe denkmal feiert 30. Jubiläum in Leipzig

Die Messe denkmal feiert dieses Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum und findet vom 7. bis 9. November 2024 in Leipzig statt. Die Messe bildet traditionell die gesamte Bandbreite der Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung ab. Mehr als 200 Fachvorträge ergänzen die Fachausstellung der Messe.

Die Fachmesse Lehmbau findet wieder im Rahmen der Messe denkmal statt
Foto: Leipziger Messe / Tom Schulze

Die Fachmesse Lehmbau findet wieder im Rahmen der Messe denkmal statt
Foto: Leipziger Messe / Tom Schulze
Als europäische Leitmesse für Denkmalpflege, ­Restaurierung und Altbausanierung ist die denkmal seit inzwischen 30 Jahren ein fest gesetzter Termin im Kalender vieler Handwerksbetriebe. Vom 7. bis 9. November 2024 gibt es zum Jubiläum eine umfangreiche Ausstellung, Handwerk zum Anfassen sowie ein ausgewähltes Fachprogramm. Dabei kommen 351 Aussteller aus 12 Ländern auf der Messe zusammen.

„Mit 30 Jahren denkmal blicken wir stolz auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück, die wir selbst­verständlich fortschreiben wollen“, sagt Markus ­Geisenberger, Geschäftsführer der Leipziger Messe. Bereits die erste Auflage der Messe 1994 wusste zu überzeugen: „Die erste Messe, die die Themen Denkmalpflege und Stadterneuerung in ihrer gesamten Komplexität mit Ausstellung und Kongressprogramm erfasst“, hieß es in der damaligen Abschlussmeldung der Messe denkmal.

Spezialisiert, innovativ und breitgefächert

Die Ausstellung der Messe denkmal bildet traditionell die gesamte Bandbreite der Denkmalpflege, Restau­rierung und Altbausanierung ab. Sowohl nationale und internationale Unternehmen als auch Restau­ratoren und spezialisierte Handwerksbetriebe präsentieren ihre Arbeit auf der Messe. In „Lebenden Werkstätten“ an den Messeständen werden das Handwerk und die Restaurierung erlebbar gemacht. Hersteller zeigen ­besondere Materialien und Werkzeuge, ­Institutionen stellen ihre ­Projekte und Forschungsergebnisse vor und freuen sich auf den ­direkten Austausch. Bereichert wird das Programm durch die Fachmesse Lehmbau. Zum ersten Mal ist dieses Jahr das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK) ideeller Träger der denkmal. Als langjähriger Partner ist es eng mit der Messe denkmal verbunden. Weitere, ideelle Träger der denkmal sind der Verband der Restauratoren (VDR), der Dachverband der Restauratoren im Handwerk (DRH), und die Vereinigung der Denkmal­fachämter in den Ländern (VDL). Medienpartner der denkmal sind der Bauverlag, die Fachzeitschrift Bausubstanz sowie das Online-­Netzwerk „romoe“ für Restaurierung, Kunst und ­Denkmalpflege. Thomas Wieckhorst und Michaela Podschun aus der Redaktion der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau werden im denkmal-Forum am Donnerstag, 7.11. und ­Freitag, 8.11.2024 Vorträge zu den Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Bauen im Bestand moderieren.

Erhalt des Kulturerbes und Ehrengast Marokko

Nachhaltiges Bauen liegt im Trend und damit erlebt Lehm als Baustoff eine Renaissance. Marokko hat eine lange Tradition im Lehmbau und bringt diese nun nach Leipzig – als erstes afrikanisches Land wird ­Marokko Ehrengast auf der Messe denkmal sein. Feder­führend ist hierbei Zouhair Bennani, stellvertretender Generalsekretär von ICOMOS (International Council on Monuments and Sites) Maroc. „Der Austausch mit den Ausstellern und gemeinsamen Freunden, die sich für das Kulturerbe und das Bauen mit Lehm begeistern, war sehr intensiv und die Kontakte sehr herzlich“, erinnert sich Bennani an vergangene Messen. Der Austausch auf der Messe ist für Zouhair Bennani gerade jetzt relevant, denn Marokko erlebte mit einem Erdbeben der Stärke 6,9 in der Provinz Haouz im vergangenen Jahr eine Katastrophe, die ­weitreichende Schäden, auch in der Infrastruktur, anrichtete. Das Ziel ist nun der Wiederaufbau mit lokalen Materialien unter Wahrung der authentischen kulturellen ­Identität. Der Baustoff Lehm spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Klimaheld Lehm

Expertise im Bereich Lehmbau bringen nicht nur ­marokkanische Spezialisten mit auf die denkmal. Die Fachmesse Lehmbau findet auch in diesem Jahr im Rahmen der denkmal statt. Während die denkmal 30 Jahre zelebriert, ist die Fachmesse Lehmbau nun bereits seit 20 Jahren in Leipzig dabei. Der Dachverband Lehm nimmt dies zum Anlass, die bisher größte Fläche auf der Messe denkmal in Leipzig zu ­bespielen und weitere Mitglieder als ­Aussteller zu präsentieren. Neben den Einsatzmöglichkeiten für Lehm im Neubau samt einer Perspektive für modulare Lösungen, die Serientauglichkeit haben, geht es auf der Fachmesse Lehmbau insbesondere um Nachhaltigkeitsaspekte und Bildungsangebote. Hier knüpft die Fachmesse an eine der fünf ­inhaltlichen Säulen an, die sich in diesem Jahr durch die denkmal ziehen. Diese sind Denkmalvermittlung und bau­kulturelle Bildung, Bauen im Bestand, Digitalisierung und Technologien, Schutz des kulturellen Erbes in Notfallsituationen und nicht zuletzt Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Im Fokus stehen aber der Erhalt des Bestands und die Themen Sanierung und Restaurierung. Beispiele dafür will etwa die Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern mit einer großen Ausstellung auf der denkmal präsentieren. Besonders die Umnutzung von Industriedenkmälern als Beitrag zur Ressourcenschonung soll hier thematisiert werden. Wie nachhaltiges Bauen funktioniert, zeigt das Team vom „Naturdorf  Bärnau“ auf der Messe. Bei dem Projekt im Geschichtspark Bärnau-Tachov wurde eine Reihe von Häusern möglichst ohne industriell verarbeitete Baumaterialien errichtet. Mehr dazu lesen Sie hier.

Für den internationalen Austausch bietet sich auch in diesem Jahr die Kooperationsbörse „Contact“ an, die im Rahmen der Messe denkmal stattfindet. Diese wird von der Messe gemeinsam mit den Handwerkskammern Leipzig und Dresden organisiert. Sie richtet sich an  Unternehmen, Fachleute und Institutionen, die in der Denkmalpflege ­arbeiten und bietet ihnen eine Plattform, um sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen und Kooperationspartner zu finden. Dabei kann man gezielt nach internationalen Projektpartnern suchen und Termine auf der Messe denkmal vereinbaren. Das hybride Format soll Gäste aus verschiedenen europäischen Ländern vernetzen und Brücken bauen, um fachlich passende Kontakte im Ausland zu finden. Betriebe können sich bei den Handwerkskammern bis zum 25. Oktober für die „Contact“ anmelden. Weitere Informationen finden Sie unter: www.denkmal-leipzig.de


Autorin und Autor

Michaela Podschun ist Redakteurin der Zeitschriften bauhandwerk und dach+holzbau. Carsten Lorenz ist Pressesprecher der Messe denkmal/MUTEC.

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