„Wir produzieren in allen Werken unter Volllast.“
Eine weltweit große Nachfrage nach Holzwerkstoffen und anderen Bauprodukten treibt die Rohstoffpreise in die Höhe. Die Egger-Gruppe sieht sich seit Mitte vergangenen Jahres mit einer hohen Nachfrage nach Holzwerkstoffen konfrontiert. Derzeit laufen die Egger-Werke unter voller Auslastung. Neben steigenden Holzpreisen meldet der Hersteller auch Preissteigerungen bei Chemieprodukten für die Holzwerkstoffherstellung.
„Wir erleben sowohl rohstoffseitig als auch marktseitig derzeit extreme Dynamiken. Die globale Nachfrage nach Holzwerkstoffen, aber auch nach anderen Werkstoffen, treibt die Rohstoffpreise für Chemie, Stahl und Holz. In vielen Bereichen ist die Versorgung nicht mehr gewährleistet. Diese Entwicklung ist für unsere Branche sehr herausfordernd, zeugt aber auch von der wachsenden Attraktivität des nachhaltigen Werkstoffes Holz“, sagt Ulrich Weihs, CEO der neuen Division Egger Building Products der Egger-Gruppe.
Hohe Nachfrage seit Mitte 2020
„Alle Egger-Werke sind seit Juni 2020 mit einer hohen Nachfrage konfrontiert, die unsere Kapazitäten in vielen Bereichen weit überschreitet. Wir führen diese Sondersituation auf die mit den Corona-Schutzmaßnahmen und Lockdowns einhergehende, global stark anziehende Nachfrage zurück. Bedingt durch einen Bauboom und dadurch, dass die Menschen in ihr Zuhause investieren, hat sich die Konsumnachfrage nach unseren Produkten massiv verstärkt“, ergänzt Ulrich Weihs.
Holzpreise und Preise von Chemie-Rohstoffen gestiegen
Rohstoffseitig sieht sich die Egger-Gruppe seit Jahresbeginn außerdem mit einer zunehmend angespannten Versorgungssituation konfrontiert, insbesondere bei Chemierohstoffen, die für die Holzwerkstoffproduktion benötigt werden. „Während die Holzpreise sich regional unterschiedlich entwickelten und insgesamt erst leicht, zuletzt auch teils deutlich anstiegen, erleben wir bei chemischen Vorprodukten eine noch nie dagewesene Extremsituation“,sagt Ulrich Weihs.
Die global ungebrochen hohe Nachfrage nach Holzwerkstoffen und die volle Auslastung der Kapazitäten schlage sich in einer entsprechend hohen Nachfrage nach Harnstoff, Methanol, Melamin, PMDI-Leimen, Leim- und Imprägnierharzen, Titandioxid und Zellstoffen nieder. Die Preise aller Chemie-Rohstoffe seien empfindlich angestiegen, so die Egger-Gruppe. Bei manchen Produkten, etwa Melamin, ist die Verfügbarkeit eingeschränkt. „Durch eine umsichtige Einkaufspolitik ist die laufende Versorgung unserer Produktionswerke mit den dafür notwendigen Rohstoffen gewährleistet und wir rechnen zum heutigen Zeitpunkt nicht mit rohstoffbedingten Produktionseinschränkungen“, sagt Ulrich Weihs.
Keine längerfristigen Preisbindungen möglich
„Unser oberstes Ziel ist es daher, unsere und damit auch die Versorgung unserer Kunden bestmöglich abzusichern“, sagt Ulrich Weihs. Das Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage habe in den vergangenen Monaten allerdings auch zu erheblichen Steigerungen der Rohstoffpreise geführt, die an Kunden weitergegeben werden mussten. „Wegen der sehr dynamischen Entwicklung können auch wir im Moment keine längerfristigen Preisbindungen vereinbaren“, erklärt Weihs.
Nachfrage übersteigt das Angebot
Was Schnittholzprodukte betreffe, so sei neben der starken Binnennachfrage auch eine sehr starke Nachfrage von außerhalb Europas spürbar. „Ein wesentlicher Faktor hierbei ist, dass China sich von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie schneller erholt hat als Europa und daher die dortige Bautätigkeit stark anstieg. Wir produzieren in allen Werken auf Volllast. Weiterhin übersteigt die Nachfrage das Angebot“, sagt Ulrich Weihs.
Die Sägewerksprodukte der Egger-Gruppe werden zu über 50 Prozent im DACH-Raum vertrieben, also in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Wir bedienen weiterhin unsere bestehende Kundenstruktur in unseren Stammmärkten und haben keine weiteren Exportmärkte erschlossen“, sagt Ulrich Weihs. Weitere Informationen finden Sie unter www.egger.com