Wasserwerk erhält neue Dachabdichtung

Selbstklebende Dachbahn „Sarnafil AT-18 FSA“ erstmals bei einem Bauvorhaben eingesetzt

Bei der Dachsanierung der Pumpen- und Filterhalle des Wasserwerks Jägersburg in Einhausen kam eine neue, selbstklebende Kunststoffabdichtungsbahn auf FPO-Basis zum Einsatz. Die beiden Dächer wurden mit der Dachbahn „Sarnafil AT-18 FSA“ von Sika abgedichtet und vom TÜV Süd zertifiziert.

Der Wasserbeschaffungsverband Riedgruppe Ost sichert die öffentliche Trinkwasserversorgung in der Region Südhessen. Zu dem Wasserbeschaffungsverband gehört das Wasserwerk Jägersburg in Einhausen: Dort fördern 21 Brunnen Wasser für die Umgebung aus der Tiefe. Pro Stunde werden dort rund 2500 m³ Wasser aufbereitet. Im Rahmen einer Sanierung wurden die Dächer der Filter- und Pumpenhalle des Wasserwerks erneuert. Aus statischen Gründen waren weder ein mechanisch befestigter noch ein auflastgehaltener Dachaufbau möglich, deshalb fiel die Entscheidung auf einen verklebten Dachaufbau.

Erstes Bauvorhaben mit selbstklebender Dachbahn

Pünktlich zum Start des Bauvorhabens im März 2024 brachte Sika mit der „Sarnafil AT-18 FSA“ eine neue, selbstklebende Dachbahn auf den Markt. Oliver Ulrich, Gebietsleiter „Roofing“ für die Region Mitte bei Sika, schlug den Baubeteiligten einen Wechsel von der eigentlich vorgesehenen Bahn „Sarnafil TG 76-18 FSA“ zur neuen Dachbahn vor. „Alle Beteiligten wollten das erste Dach in der Region mit der neuen, selbstklebenden Dachbahn ausführen und haben einem Wechsel daher gerne zugestimmt“, sagt Marten Fuchs, ebenfalls Gebietsleiter „Roofing“ für die Region Mitte bei Sika, der mit Oliver Ulrich das Bauvorhaben betreut hat. Da beide Bahnen eine Dicke von 1,8 mm aufweisen, war der Wechsel auf die neue, selbstklebende Dachbahn problemlos möglich. Zunächst musste aber Ende Februar 2024 das bestehende Dachschichtenpaket auf der Filter- und Pumpenhalle zurückgebaut und eine neue Bitumendampfsperre auf dem Dach aufgebracht werden. Über den neuen Bitumendampfsperrbahnen verklebten die Mitarbeiter der Schilling Bedachungen und Gerüstbau GmbH eine 120 mm starke EPS-Dämmung mit dem PU-Klebeschaum „Sika Roof Board Adhesive“. Der selbstexpandierende PU-Klebeschaum ermöglicht laut Hersteller eine dauerhaft sichere Verklebung. Ende März begann die Verlegung der Dachbahnen, die in Teilschritten vorgenommen wurde und im Juli 2024 abgeschlossen war.

Verlegung der Bahnen vom First bis zur Traufe

Die Dächer der Filter- und Pumpenhalle weisen ein leichtes Gefälle auf, dadurch wird Niederschlagswasser vom höchsten Punkt des Daches zum Entwässerungssystem abgeleitet. Die zwei Meter breiten Sika-Dachbahnen wurden auf den Dächern vom First in Richtung Traufe verlegt. Die Mitarbeiter von Schilling Bedachungen rollten die Dachbahnen zunächst aus, zogen die Liner, also die PE-Schutzfolie, am Bahnende in ­einem Winkel von etwa 45° ab und verklebten die ­Bahnen auf der Dämmung. Für die weitere Verlegung wurde die Schutzfolie seitlich abgezogen und die ­Bahnen fortlaufend mit dem Untergrund verklebt. ­Anschließend verschweißten die Dachdecker die Bahnenüberlappungen und einen 20 cm breiten Überdeckungsstreifen aus „Sarnafil AT-18“ über dem First. Die Fassade des Wasserwerks wurde noch vor den Dächern saniert. Deshalb ragte an der Attika ringsherum die bisherige PVC-Bahn des Wandanschlusses aus der vorgehängten Fassadenabdeckung hervor. Die alten PVC-Bahnen wurden mit dem „Sika Roof-Multitape“ auf den (ebenfalls selbstklebenden) Anschlusstreifen „Sarnafil AT-18 FSA P“ verklebt. Das „Multitape“ von Sika ist derzeit das einzige Produkt auf dem Markt, das Butylkleber mit einer FPO-Trägerbahn kombiniert und sich daher als Verbindungsband zwischen FPO- und Alt-PVC-Dachabdichtungen eignet. An der einzigen Lichtkuppel auf dem Dach wurde die selbstklebende Dachbahn hochgeführt und mit einer Anschlussschiene befestigt.

Kunststoffabdichtungsbahn für geklebte Flachdächer

Die neue „Sarnafil AT-18 FSA“ ist eine mehrschichtige, durch Heißluft verschweißbare Kunststoffabdichtungsbahn auf FPO-Basis. Sie ist innenliegend mit einem Glasvlies und einem Glasgewebe verstärkt und unterseitig mit einer Vlieskaschierung und Selbstklebeschicht ausgestattet. Die 1,8 mm dicke Bahn kann auch unter Auflast verwendet werden. Sie lässt sich leicht verarbeiten, ist durch die selbstklebenden Eigenschaften sofort lagesicher und verfügt über eine hohe Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse, Hagelschlag, mechanische Einwirkungen, Mikroorganismen und die üblichen Umwelteinflüsse.

Zertifizierte Dächer

Die Dächer des Wasserwerks Jägersburg wurden nicht nur mit der neuen Dachbahn „Sarnafil AT-18 FSA“ abgedichtet, sondern sind auch TÜV-Süd-zertifiziert. Michael Schloss, Anwendungstechniker bei Sika, ist vom bundesweit tätigen Anwendungstechnikteam des TÜV Süd zertifiziert. Er betreute das Objekt in Jägersburg und stellte bei seinen regelmäßigen Besuchen auf der Baustelle sicher, dass die Verlegung gemäß Verlegeanleitung erfolgte, nur von Sika freigegebene Komponenten verwendet und die Forderungen der Abdichtungsnorm DIN 18531 in Bezug auf das „Sarnafil“-Flachdachsystem eingehalten wurden. Die Vorteile der TÜV-Süd-Zertifizierung der Dachabdichtung liegen darin, dass sich der Bauherr dadurch auf eine korrekte Verarbeitung der Produkte und des Zubehörs verlassen kann. Die Mitarbeiter des ausführenden Handwerksbetriebs wurden ebenfalls geschult (nach dem TÜV-Standard „MUC-KSP-055 geprüfter Verarbeiter“) und können gegenüber dem Bauherrn dadurch die Verlegearbeiten transparent dokumentieren.

Erfolgreicher Abschluss der Sanierung

Insgesamt wurde im Wasserwerk in Jägersburg eine Dachfläche von rund 2400 m2 abgedichtet: das Dach der Pumpenhalle mit rund 900 m2 und das Dach der Filterhalle mit rund 1500 m2 Fläche. Im Juli 2024 waren die Dachsanierungsarbeiten nach etwas mehr als drei Monaten abgeschlossen.

 

Autorin

Marion Dietrich leitet die Abteilung Marketing „Roofing“ bei der Sika Deutschland GmbH.

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