Schmale Dämmung für die Fassade
Mit einem Vakuum-Dämmsystem lassen sich Außenwände auf schlanke Art und Weise dämmen. Wir stellen Ihnen ein System vor, bei dem die Putzträgerplatte auf Vakuumpaneelen montiert ist. Es wird maßgefertigt auf die Baustelle geliefert. Ein Raster aus Kanteln bildet die Grundlage. Wir zeigen, wie es montiert wird.
Planer müssen den gesetzlich geforderten Wärmeschutz an Fasaden erfüllen. Mit Dämmpaketen aus XPS, EPS oder Holzfasern stoßen sie aber schnell an geometrische Grenzen. Das Problem: Die Energieeinsparverordnung (EnEV) fordert für Fassaden U-Werte von mindestens 0,24 W/m²K. Eine EPS-Platte erreicht aber einen U-Wert von 0,22 W/m²K erst ab 18 cm Dicke, eine Holzfaserdämmplatte benötigt dafür sogar 20 cm. Damit tragen diese Dämmstoffe für viele Anwendungen zu stark auf und ragen unter Umständen in angrenzende Grundstücke hinein.
Mit dem Vakuumdämmsystem „Qasa“ des Herstellers Variotec, das europaweit zugelassen ist, ist das anders. Das Vakuum-Isolations-Paneel (VIP) im Kern der Dämmplatten erreicht bei 5 cm Dicke einen U-Wert von 0,14 W/m²K. Das Prinzip: Der aus einem Stützkern bestehende und mit Hochbarrierefolie ummantelte luftleere Raum leitet so gut wie keine Wärme weiter. Um die Dämmung baustellentauglich zu machen, gibt es „Qasa“ in verschiedenen Varianten. Dabei verbessern die Dämmplatten zusätzlich den Schall- und Brandschutz.
Wandraster aus Kanteln
Planer, die für Holz- oder Massivwände eine Putzfassade benötigen, können das System „Sf-A-f-Hydro-VIP50“ einsetzen. Es erreicht bei 8 cm Dicke einen U-Wert von 0,137 W/m²K. Den Dämmkern bildet ein 5 cm dickes VIP-Element, beidseitig geschützt von einer XPS-Platte. Außen auf dem Element ist eine zementgebundene, glasfaserbewehrte Sandwichplatte (Fermacell Powerpanel HD) aufgebracht.
Zunächst muss der Planer die zu dämmende Fläche messen. Die Vakuum-Dämmplatten werden nach der Vorgabe des Planers hergestellt. Mit einem Verlegeplan liefert Variotec die Platten auf die Baustelle. Als Unterkonstruktion muss der Handwerker ein Wandraster aus sogenannten „SF-Thermokanteln“ montieren. Das sind aus Polyurethan geschäumte Latten. Sie werden auf die Rohbauwand geschraubt und mit Silikon verklebt. Die erste Kantel wird dabei als Ausgangspunkt gesetzt. Die nächste Kantel wird im 90 Grad Winkel daneben gesetzt. Mithilfe eines Abstandhalters setzt man waagerecht darüber die nächste Thermokantel. Darauf wird ein Aluminiumband geklebt, das soll die auftreffende Wärmestrahlung gleichmäßig über die Oberfläche verteilen.
Wandraster für die Dämmplatten
Sind alle Thermokanteln montiert, ergeben sie ein Wandraster, in das die Dämmplatten eingelegt werden. Weil die Vakuumdämmung nicht direkt in den Kanteln verschraubt werden darf, stehen die Putzträgerplatten etwas über. So weit, dass sie mit einem Druckluftnagler auf die Kanteln geklammert werden können. Zum Schluss lassen sich die Platten mit Armierungsbändern, Gewebevliesen, Eck- und Sockelleisten wie bei jedem Wärmedämmverbundsystem verputzen.
Schallschutz und vorgehängte, hinterlüftete Fassade
Müssen Planer erhöhte Schallschutzwerte einhalten, kommt das System „Sf-A-f-Hydroschall-VIP“ zum Einsatz. Diese Variante hat auf der Innenseite zwei 10,5 mm dicke Schallabsorberplatten. Die 10,5 cm Fassadenlösung erreichte bei einer Schallprüfung der „Holzforschung Austria“ ein bewertetes Schalldämmaß RW von 48 dB. Dabei testeten die Prüfer die Konstruktion im Verbund mit einer 94 mm dicken Massivholzwand von KLH. Mit diesen Fassadendämmsystemen sparen Planer und Handwerker vor allem jede Menge Platz. Denn statt der oft bis zu 40 cm dicken Dämmpakete benötigen die Vakuumdämmlösungen nur 8 cm Aufbaudicke. So wird auch der Lichteinfall in den Räumen erhöht, denn die Fensterlaibungen fallen schmaler aus.
Weitere Informationen zu den Vakuum-Dämmsystemen gibt es unter www.variotec.de.