Passives Exoskelett entlastet die Wirbelsäule

Foto: Mafell

Auf der Messe Dach+Holz im März 2024 in Stuttgart wurde erstmals das Exoskelett „Mafell Bionic Back powered by hTrius“ vorgestellt. Das neue Exoskelett soll den Rücken und andere stark beanspruchte Körperpartien entlasten. Untersuchungen an der ETH Zürich belegen, dass durch den Einsatz des Exoskeletts die Belastung der Wirbelsäule bei einem Gewicht von 20 kg um bis zu 24 Prozent reduziert werden kann. Gegenüber anderen Exoskeletten soll die Neuentwicklung durch einfaches An- und Ablegen und ein geringes Gewicht überzeugen.

Das Exoskelett kann unter der Arbeitskleidung getragen und bei Bedarf aktiviert werden. Damit ist es für Arbeiten auf dem Dach oder dem Gerüst gut geeignet. Das flexible Konzept des Exoskeletts basiert auf einer elastischen Rückenstruktur, die sich an die natürliche Form der Wirbelsäule anpasst. Die Mafell AG ist mit der hTrius GmbH aus Horb am Neckar, Entwickler und Hersteller des Exoskeletts, eine Vertriebs- und Marketingkooperation für das neue Exoskelett für den Vertrieb im Dachdecker- und Zimmererhandwerk eingegangen.

Laut einer aktuellen Publikation der BG Bau zu Muskel-Skelett-Erkrankungen (DGUV Information 208-033, siehe hier) ist ein Viertel aller Arbeitsunfähigkeitstage in Deutschland auf Muskel-Skelett-Erkrankungen zurückzuführen. Bei im Handwerk Beschäftigten im Alter von 50 bis 59 Jahren steigt die Zahl der Ausfalltage auf über 20, bei Mitarbeitenden über 60 Jahre auf 29 Tage im Jahr. Dies berichtet das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH im Branchenbericht Handwerk 2022. Die mit Abstand meisten Fehltage wurden von Rückenschmerzen verursacht. Im Jahr 2020 fiel jeder im Handwerk Beschäftigte im Schnitt mehr als zweieinhalb Tage wegen dieser Diagnose aus.