Ökologische Wärmedämmung im Thermalbad
Die Sanierung des Keidel Mineral-Thermalbades in Freiburg umfasste die Bereiche Dach, Außenfassaden und Badebereiche. Architektonisch diente das Herausrücken der Fassade der Beseitigung vieler bauphysikalischer und konstruktiver Probleme.
Zur Erhaltung der Baukonstruktion ersetzte und erneuerten die Dachdecker die zum Teil stark geschädigten Leimholzteile. Der Dachaufbau war zu erneuern, um den gestiegenen Anforderungen der EnEV 2009 und der Freiburger Energieleitlinie gerecht zu werden. Insbesondere wurde auf eine hochwertige Dämmung der Dachflächen geachtet.
Die Tragkonstruktion sollte zukünftig komplett von einer wärmenden Hülle umgeben sein, ohne Durchdringungen der Luftdichtigkeitsebene. Zum Einsatz kam eine zweilagige, hinterlüftete Aufdachdämmung aus Holzfaserdämmplatten (Gutex-Thermosafe-homogen 160 mm und Gutex-Ultratherm), da dieser Dämmstoff größtmögliche Diffusionsoffenheit und Feuchtetoleranz bietet und keine weiteren Konstruktionshölzer im Dachaufbau notwendig waren. Der Dachbaubetrieb verlegte die passgenauen
Nut- und Federplatten zweilagig, wobei Gutex-Ultratherm zur Wärme- und Schalldämmung und gleichzeitig als regen- und windsichere Unterdeckung fungiert.
Die tragenden Holzstützen und Dachsparren liegen nach der Sanierung im Warmbereich. Sie sind weiterhin 365 Tage/Jahr einer Raumluftfeuchte von 50 bis 60 Prozent bei einer konstanten Raumlufttemperatur von 30° C ausgesetzt, Tauwasser fällt aufgrund der hergestellten Luftdichtigkeit sowie der guten Dämmwirkung der Holzfaser nicht mehr an.
„Die lückenlose Herstellung der Luftdichtigkeit über die gesamte Dachfläche und Glasfassade, ist in der Ausführung sehr schwierig“, so die bauphysikalische Beraterin Frau Walder. Daher die Entscheidung für den kapillar aktiven und damit feuchtetoleranten Dämmstoff. Falls doch irgendwo eine Undichtigkeit auftritt, ist die Feuchtebelastung punktuell relativ hoch. Bei der kapillar aktiven Holzfaser gehen die Bauphysiker davon aus, dass sich die Feuchte flächig in der Platte verteilt und die Rücktrocknung nach außen stattfindet. Außerdem kann die Holzfaser bis zu 20 Prozent ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne an Dämmwirkung zu verlieren.