Wohnungstrennwand mit integriertem Schallschutz in Holzbauweise

Für den Entwurf eines Mehrfamilienhauses in Holzbauweise suchte die Architektin Sandra Kuschel von Kuschel & Fricke Immobilien aus Hamburg eine Lösung für erhöhte Schallschutzanforderungen. Über ihren Bauleiter Markus Bartels entstand der Kontakt zum Unternehmen 3B Tec, einem Lizenznehmer und Produzenten des Massivholzbausystems „Magnumboard OSB“ von Swiss Krono. 3B Tec konnte die Architektin von den Vorteilen des Holzbausystems überzeugen, bei dem Wände und Decken aus mehreren Lagen OSB/4-Platten hergestellt werden. Dazu zählen ein hoher Vorfertigungsgrad, schlanke Wände, ein gut realisierbarer Brandschutz und die Möglichkeit der direkten Beschichtung nach dem Einbau. Der Knackpunkt waren allerdings die erhöhten Anforderungen an den Schallschutz.

Schallschutz ins Wandinnere verlegen

„Insbesondere die Direktbeschichtung mit Putz, Farbe, Tapete oder Fliesen überzeugt uns bei der ‚Magnumboard OSB‘ sehr“, sagt Sandra Kuschel. Gipskartonplatten außen auf den Wänden für den Schallschutz aufzubringen, hätte diesen großen Vorteil aber zunichte gemacht, zudem sei es auch sehr kostenintensiv. Daher entstand die Idee, den Schallschutz nicht auf die Wand aufzubringen, sondern ins Wandinnere zu verlegen, wobei die Wand möglichst schlank bleiben sollte. Das Büro Kuschel & Fricke arbeitete gemeinsam mit 3B Tec und der Firma Wolf Bavaria an einer Lösung. Gemeinsam entwickelten sie Konzepte, probierten unterschiedliche Wandstärken aus und entwarfen Konstruktionen. 

Aufbau der Wohnungstrennwand mit „Magnumboard OSB“, „Phonestar“-Schalldämmung und Mineralwolle auf der Baustelle
Foto: Swiss Krono / Michael Weithe

Entstanden ist auf diese Weise die 265 mm dicke Schallschutz-Sichtwand „One-Block“. Diese besteht aus einem „Magnumboard OSB“-Element mit einem biegeweichen, freischwingenden Kern aus „Phonestar“-Schalldämmplatten und Schallentkopplungsstreifen von Wolf Bavaria. Für den Schalldämmwert wurde von den Entwicklern einen Mindestwert von 60 dB als Ziel gesetzt. Mit einem gemessenen Luftschalldämmwert von R_W = 66 dB wurde das gesetzte Ziel sogar übertroffen. 

Schallschutz im Detail

In der neuen Wohnungstrennwand mit Schallschutzfunktion übernimmt das „Magnumboard OSB“-Element statische Funktionen. Die Dicke der Wand wird abhängig vom geforderten Brandschutz und der Abbrandrate des Holzes bestimmt. Die „One-Block“-Wohnungstrennwand wird im Werk vorgefertigt und mit Vollgewindeschrauben verbunden, das heißt, es sind weder Federschienen noch Schwingbügel zur Schallentkopplung nötig. Die Transportschrauben werden auf der Baustelle wieder entfernt.

Aufbau einer „One Block“-Wand von Swiss Krono in Zusammenarbeit mit Wolf Bavaria
Quelle: Swiss Krono

Im Kern der Wohnungstrennwand werden hochschalldämmende Platten („Phonestar Tri“), Schallentkopplungsstreifen („Phonestar Schalli“) und Mineralwolle („Wolf MiWo“) eingebaut. Die Schallentkopplungsstreifen und Schalldämmplatten werden im Werk auf den „Magnumboards“ festgeklammert oder verschraubt.

Die „Phonestar Schalli“-Entkopplungsstreifen von Wolf Bavaria dämmen durch ihre Mehrschichtigkeit und den in ihnen enthaltenen, losen Sand die Schallübertragung über die Plattenebenen. Die schalldämmende Platte „Phonestar Tri“ übernimmt im Wandaufbau, ebenfalls durch ihre Mehrschichtigkeit und den darin eingefüllten Sand, die Funktion eines schweren, biegeweichen Tilgers. Dadurch wirkt sie dem Luftschall stark dämpfend entgegen. Zusammen mit der Luftschicht fungiert eine 20 mm dicke Mineralwolldämmung als Feder. Sie unterstützt die freischwingende Tilger-Wirkung und verstärkt die schalldämmende Wirkung der „Phonestar“-Platte. Die „One Block“-Wohnungstrennwand kann von allen „Magnumboard-OSB“-Lizenznehmern produziert werden. Mehr Informationen finden Sie online unter: www.wolf-bavaria.com und auf der Website von Swiss Krono.