Netzwerke knüpfen und Erfahrungen austauschen

Workshop und Netzwerktreffen des „Roofer’s Club“ bei der Jakob Petker Dachdeckermeister GmbH in Lage

Zu einem Workshop und Netzwerktreffen der „Roofer’s Club“-Mitglieder kamen die Inhaberinnen und Inhaber von Dachdecker- und Zimmereibetrieben aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Potsdam am 13. Dezember 2024 im lippischen Lage zusammen. Neben einer Betriebsbesichtigung gab es einen Gastvortrag von Jan Voges, Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) und „Roofer’s Club“-Mitglied.

Gastgeber des Netzwerktreffens war Jakob Petker, Geschäftsführer eines Dachdeckerunternehmens mit knapp 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Lage im Kreis Lippe und Mitglied des „Roofer’s Club“. Zu Beginn der Veranstaltung stellte Jakob Petker seinen Betrieb vor, der neben Steil- und Flachdacharbeiten auch Holzbauarbeiten und die Planung und Installation von PV-Anlagen übernimmt. Zum Team von Jakob Petker gehören mehrere Dachdeckergesellen, ein Zimmerermeister, vier Auszubildende zum Dachdecker, zwei Azubis im Zimmererhandwerk und ein kaufmännischer Auszubildender im Büro.

Familiäres Betriebsklima

Die Mitglieder des „Roofer’s Club“ waren zum Netzwerktreffen in den Dachdeckerbetrieb von Jakob Petker in Lage eingeladen. Der Geschäftsführer leitet ein Dachdeckerunternehmen mit knapp 30 Mitarbeitenden
Foto: Erdal Top

Die Mitglieder des „Roofer’s Club“ waren zum Netzwerktreffen in den Dachdeckerbetrieb von Jakob Petker in Lage eingeladen. Der Geschäftsführer leitet ein Dachdeckerunternehmen mit knapp 30 Mitarbeitenden
Foto: Erdal Top
Ein familiäres Betriebsklima ist für Jakob Petker sehr wichtig – für ihn spielt es eine große Rolle, dass sich seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl fühlen. Um Wertschätzung für seine Belegschaft auszudrücken, werden jährliche Betriebsurlaube und Sommerfeste mit dem gesamten Team unternommen. Jakob Petkers Ehefrau Lena Petker arbeitet ebenfalls in dem Dachdeckerbetrieb und ist im Büro und in der Verwaltung tätig. Seit diesem Jahr wird Jakob Petker außerdem von seinem langjährigen Mitarbeiter Patrick Hagelgans in der Geschäftsführung unterstützt. Mehr über die Jakob Petker Dachdeckermeister GmbH lesen Sie hier.

„Die Stimmung vor Ort bei Jakob Petker war sehr gut und freundschaftlich“, sagt Urs Nies, Managing Director der „Dachkrone“ und des „Roofer’s Club“. „Man spürt immer wieder aufs Neue, wie wichtig den Inhaberinnen und Inhabern von Dachhandwerksbetrieben der persönliche und vertrauliche Austausch in einem starken Netzwerk ist!“

Nach der Vorstellung des Betriebs durch Jakob Petker stärkten sich die „Roofer’s Club“-Mitglieder bei einem Mittagessen. Anschließend gab es einen Gastvortrag von Jan Voges, Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), der per Videochat zugeschaltet war.

Herausforderungen im Umgang mit der „Generation Z“

Jan Voges, Dachdeckermeister und Vizepräsident des ZVDH, war per Videochat zum Netzwerktreffen zugeschaltet. In seinem Impulsvortrag ging es um die Herausforderungen im Umgang mit jungen Menschen aus der „Generation Z“ sowie die Fachkräfte- und Nachwuchsgewinnung im Dachdeckerhandwerk
Foto: Stephan Thomas

Jan Voges, Dachdeckermeister und Vizepräsident des ZVDH, war per Videochat zum Netzwerktreffen zugeschaltet. In seinem Impulsvortrag ging es um die Herausforderungen im Umgang mit jungen Menschen aus der „Generation Z“ sowie die Fachkräfte- und Nachwuchsgewinnung im Dachdeckerhandwerk
Foto: Stephan Thomas
In seinem Impulsvortrag ging Jan Voges auf die „Generation Z“ ein und erklärte, welche Eigenschaften die Mitglieder dieser Generation ausmachen würden. Der „Generation Z“ gehören, je nach Quelle und Definition, junge Menschen an, die zwischen 1995 und 2010 geboren wurden. Damit gehören zu dieser Generation vor allem junge Menschen, die entweder am Beginn ihrer Ausbildung stehen oder gerade erst ins Berufsleben gestartet sind. Für Menschen aus der „Generation Z“ sei eine höhere Entlohnung kein Anreiz, um mehr Leistung zu erbringen, so Voges. Wichtiger sei es, einer sinnstiftenden Arbeit nachzugehen und mehr Zeit für Freizeit, Freunde und Familie zu haben.

Neben den Herausforderungen im Umgang mit der „Generation Z“ habe das Dachdeckerhandwerk nach wie vor mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen, wie Jan Voges erklärte. Dazu kommt, dass sich im Dachdeckerhandwerk die Altersstruktur in den vergangenen 20 Jahren verändert hat: Die Zahl der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in der Altersgruppe zwischen 51 und 65 Jahren hat zugenommen, das zeigen Statistiken des ZVDH. Die SOKA-Dach verzeichnet ebenfalls eine wachsende Zahl an Beschäftigten in der Altersklasse ab 56 Jahren im Dachdeckerhandwerk.

Rückgang der Beschäftigtenzahlen

Zudem ist die Zahl der Beschäftigten in Dachdeckerbetrieben seit 2022 rückläufig. Laut aktuellen Zahlen des ZVDH gab es 2023 insgesamt 62.798 gewerbliche Arbeitnehmer in Dachdeckerbetrieben – zwei Jahre zuvor waren es noch 64.431. Ein Grund für den Rückgang der Beschäftigtenzahlen sind Vertreter der Babyboomer-Generation, die in Rente gehen. Gleichzeitig kommen nicht genügend neue Fachkräfte nach, die den Weggang der älteren Mitarbeitenden ausgleichen. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren wohl noch verschärfen. Daher ist es für Betriebe aus dem Dachdeckerhandwerk wichtig, neue Nachwuchskräfte für den Dachdeckerberuf zu begeistern und als zukünftige Fachkräfte zu gewinnen.

„Mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Dachdeckerhandwerk begeistern!“

Der Zentralverband des deutschen Dachdeckerhandwerks habe bereits diverse Maßnahmen ergriffen, um die Betriebe in der Nachwuchsgewinnung zu unterstützen, erklärte Jan Voges. Als Beispiel nannte er die Beteiligung an dem Projekt „Handwerk macht Schule“ (siehe hier). Dabei werde Auszubildenden eine zusätzliche, freiwillige Woche zu der überbetrieblichen Ausbildung im Bereich Energietechnik angeboten. Außerdem erhalten Schulen über das Online-Portal „Handwerk macht Schule“ Unterrichtsmaterialien und Fachartikel zu Themen wie Trigonometrie am Dach, Dachbegrünungen, Klimaschutz und regenerative Energien, die im Unterricht eingesetzt werden können. „Das Ziel muss ganz klar sein, mehr junge Menschen für eine Ausbildung im Dachdeckerhandwerk zu begeistern und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Quote derer, die ihre Ausbildung abbrechen oder nach bestandener Prüfung die Branche verlassen, deutlich zu reduzieren,“ sagt Jan Voges.

Aufruf zur Bewerbung für die „Dachkrone 2025“

Nach dem Impulsvortrag von Jan Voges tauschten sich die Mitglieder des „Roofer’s Club“ zu weiteren, aktuellen Themen wie Digitalisierung und Nachwuchsgewinnung aus. Außerdem informierten Stephan Thomas, Chefredakteur des Magazins dach+holzbau und Erdal Top, Projektleiter der „Dachkrone“ über die Möglichkeit zur Bewerbung für den Deutschen Dachpreis „Dachkrone“. Dachdecker- und Zimmereibetriebe können sich noch bis zum 28. März 2025 für die „Dachkrone 2025“ in sechs Kategorien bewerben. Alle Informationen zur Bewerbung finden Sie hier.

Ausblick auf Netzwerktreffen im März 2025 in Berlin

Das nächste Netzwerktreffen des „Roofer’s Club“ ist für den 14.-16. März 2025 in Berlin geplant. Mehr Informationen über das Unternehmernetzwerk, zu dem die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer von derzeit 23 Dachdecker-, Zimmerer- und Spengler-Betrieben gehören, finden Sie online unter https://dachkrone-roofers-club.de.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Netzwerktreffens

René Langer, Geschäftsführer Walter Schmidt Bedachungen GmbH, Hildesheim

Eugen Penner, Geschäftsführer ZEP-Team, Bielefeld

Malte Grotelüschen, Inhaber der Zimmerei Grotelüschen & Hallo aus Dötlingen

Sandra und Julian Jessat, Geschäftsführung der Dachdeckerei Jessat, Lügde

Kai Kahle, Dachdeckermeister, Stolberg Bedachungen, Göttingen

Gregor Pechstein, Gründer und Geschäftsführer von Haberland und Pechstein, Dachdecker- und Zimmereibetrieb, Potsdam

Jakob Petker, Geschäftsführer Jakob Petker Dachdeckermeister GmbH, Lage

Patrick Hagelgans, stellvertretender Geschäftsführer der Jakob Petker Dachdeckermeister GmbH

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