Modernes Eckgebäude mit Mansarddach

Mit Titanzinkrauten und Stehfalzblechen von Rheinzink bekleidet

Ein Neubau in Dresden fügt sich mit seinem Metalldach harmonisch zwischen bestehenden Gründerzeithäusern mit Schieferdächern ein. Vor der Verlegung der Titanzinkrauten am Dach kam es auf eine präzise Einteilung der Dachflächen und sorgfältige Planung aller Anschlüsse und Details an.

Die Häuser in der Dresdner Maxim-Gorki-Straße stammen überwiegend aus der Gründerzeit und sind von schiefergedeckten Mansarddächern geprägt. Die Trachenberger Straße, welche die Maxim-Gorki-Straße kreuzt, hat hingegen eine niedrigere Bebauung. An der Kreuzung beider Straßen wurde ein neues Eckgebäude errichtet. Sein markantes Traufgesims schließt an die Traufe der Häuser in der Trachenberger Straße an. Der Dachknick liegt hingegen auf Höhe der historischen Trauflinie der Maxim-Gorki-Straße.

Homogene Hülle mit klaren Kanten

Für die Verkleidung des Ober- und Dachgeschosses wurde nach einem Material gesucht, das sowohl für das Dach als auch für die Fassade geeignet ist. Architekt Bastian Engelmann von der Dresdner Bürogemeinschaft Architekten 11 Balzer Engelmann GbR erklärt: „Das Titanzink, für das wir uns entschieden haben, betont als homogene Hüllfläche mit klar definierten Kanten die Geometrie des oberen Gebäudeabschlusses.“

Alle einsehbaren Teilflächen des Daches wurden mit rechteckigen Großrauten aus „Rheinzink prePatina schiefergrau“ verkleidet. Die Rauten mit ihrem kleinteiligen Erscheinungsbild wirken wie eine moderne Interpretation der benachbarten, schiefergedeckten Mansarddächer. Die sehr flach geneigten und nicht einsehbaren Flächen auf den Gauben und dem obersten Geschoss des Neubaus erhielten hingegen eine Stehfalzverkleidung aus Titanzinkprofilen.

Gedämmte Dachkonstruktion

Die geneigten Flächen des Daches wurden komplett mit Holzunterkonstruktionen erstellt. Diese bilden die Form des Mansarddaches mit seinem markanten Dachknick sowie die Brüstung und die Gauben. Die unbelüftete, in voller Sparrenhöhe von 160 bis 200 mm gedämmte Dachkonstruktion schließt auf der Außenseite mit einer Vollholzschalung ab. Gedämmt wurde das Dach mit einer Zelluloseeinblasdämmung und mit Holzfaserdämmplatten.

Holzschalung und Trennlagen

Ab der Holzschalung übernahm die Dachdeckerei und Dachklempnerei Blitzer den weiteren Dachaufbau. Die Dachhandwerker verlegten im ersten Schritt Trennlagen auf der Schalung. Auf den flach geneigten Flächen des Daches kam die Strukturmatte „Rheinzink Air-Z“ zum Einsatz. Diese wirkt feuchtigkeitsausgleichend, gleicht aber auch Toleranzen und Nagelabdrücke in der Unterkonstruktion aus. Außerdem vermindert sie den regenbedingten Schalldurchgang. An den steil geneigten und senkrechten Fassadenabschnitten wurde die diffusionsoffene Wetterschutzbahn „Rheinzink Vapowall“ verlegt. Die Bahn schützte die Unterkonstruktion der Titanzink-rauten während der Bauzeit vor Wind und Wetter.

Präzise Einteilung und sorgfältige Planung

Nach diesen vorbereitenden Maßnahmen konnten die Titanzinkrauten verlegt werden. Diese ließ der Dachhandwerksbetrieb Blitzer bei der Boehme Systems GmbH in Moritzburg bei Dresden vorfertigen. Dabei wurden die Rauten aus 0,8 mm dickem Blech im Format 50 x 31 cm vorgefertigt.

Gerade bei einem so stark gegliederten Dach wie in Dresden beginne die eigentliche Arbeit lange vor dem Verlegen der Rauten und Stehfalzbleche, sagt Jan Keller, Geschäftsführer der Dachdeckerei Blitzer: „Der Erfolg des Endergebnisses wird ganz am Anfang bestimmt, vor allem durch die präzise Einteilung der Verlegeflächen und die sorgfältige Planung aller Anschlüsse und Details. In diesem Fall ging es zum Beispiel um die genaue Höheneinteilung über und unter dem Dachknick.“ Dieser sollte genau an einem horizontal durchlaufenden Rautenstoß liegen. Die Titanzinkrauten haben, im Gegensatz zu Platten oder Schindeln, auf ihrer Oberseite Vorkantungen und auf ihrer Unterseite Rückkantungen, um sie per Einhangfalztechnik verbinden zu können. Die Befestigung auf der Unterkonstruktion erfolgt indirekt über Hafte oder Haftleisten. Die Montagetechnik erzeugt prägnante Kanten, die die flächenhafte Wirkung der Großrauten betonen. Die Rauten wurden im regelmäßigen Verband mit halbem Versatz verlegt. Eine besondere Herausforderung auf dem stark gegliederten Dach  in Dresden war die Führung des Regenwassers, das von den verschiedenen Teilflächen und der Dachterrasse zur kastenförmigen Regenrinne am Hauptgesims geleitet wird. Die Rinne kragt etwa 12 cm aus und unterstreicht den Übergang von den verputzten Wandflächen zum Mansarddach mit seiner Rauten-deckung. Die Fenster in der Mansarde wurden, materialgleich zu den Flächen, mit Titanzink eingefasst.

Beizverfahren sorgt für zinktypische Patina

Nicht nur in der Form, auch in der Materialität und Farbe spielt das neue Dach mit Assoziationen an die Gründerzeithäuser in der Nachbarschaft. Die Rauten mit der Oberfläche „Rheinzink prePatina schiefergrau“ schließen mit ihrer dunklen Farbe unmittelbar an die Schieferdeckung der historischen Mansarden an. Die vorbewitterte Oberfläche der Rauten ist dabei keine Beschichtung, sondern entsteht in einem speziellen Beizverfahren. Das Material zeigt dadurch bereits ab Werk die zinktypische Patina. Auf dem Dach unterliegen die Rauten dennoch der natürlichen Patinabildung. Der Neubau in Dresden mit seiner modernen Interpretation des Eckgebäudes und dem Mansarddach wird sich dadurch im Laufe der Zeit immer mehr in die Gründerzeitbebauung im Dresdner Norden einfügen.

Autor

Jörg Larisch arbeitet im Außendienst der Rheinzink GmbH & Co. KG.

Bautafel (Auswahl)

Projekt Neubau eines Mehrfamilienhauses in Dresden mit Mansarddach  

Architekten Bürogemeinschaft „Architekten 11“, Balzer Engelmann GbR, Dresden, www.architek
ten11.de

Dacharbeiten Blitzer-Dachdeckerei und Dachklempnerei Ltd., Ottendorf-Okrilla, www.blitzer-gwb.de

Produktion Titanzinkrauten Böhme Systems GmbH, Moritzburg OT Boxdorf, www.boehme-systeme.de 

Metalldach „Rheinzink-prePatina schiefergrau“ im Großrautensystem und Doppelstehfalztechnik, Rheinzink GmbH & Co. KG, Datteln, www.rheinzink.de

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