Mobil und robust
In unserem Lesertest zusammen mit dem Internetportal www.werkzeug-news.de hatten zehn unserer Leser Gelegenheit, das Kappsägesystem KSS 80Ec/370 von Mafell ausführlich zu testen. Die Handkreissäge bekam von allen Teilnehmern sehr gute Noten. Lesen Sie hier die Zusammenfassung der Testergebnisse.
Beim Zuschnitt von Arbeitsplatten oder Türen, dem Bearbeiten von Konstruktionsholz, Dachsparren und Unterkonstruktionen von Fassadenelementen oder dem Zusägen von Ständerbaukonstruktionen ist die Kreissäge KSS 80 Ec/370 von Mafell, die auch als mobile Kappsäge verwendet werden kann, von den Testpersonen als große Hilfe angesehen worden. Für Kappschnitte wird die Säge fest mit der Führungsschiene verbunden und kann dann mit einer Hand einfach auf das Werkstück aufgesetzt werden. Ein fester und ein beweglicher Anschlag an der Unterseite der Schiene ermöglichen Winkelschnitte von +50° bis -60°. Aus der Kreissäge wird eine mobile Kappsäge.
Ausstattung
Das Kapp-Sägesystem KSS 80 Ec/370 besteht aus der Handkreissäge KSS 80 Ec mit bis zu 82 mm Schnitttiefe und einer speziellen, 370 mm langen Führungseinrichtung. Parallelanschlag, Absaugstutzen und Sechskant-Schraubendreher komplettieren die Ausstattung. Die Handkreissäge kann auch unabhängig von der mitgelieferten Führungseinrichtung genutzt werden.
Serienmäßig ist die Maschine mit einem Wechselzahn-Sägeblatt mit 12 Zähnen für Längsschnitte in Holz ausgestattet. „So ist die Säge sofort einsetzbar“, wie Marc Suckfüll von der Firma Zimmerei & Holzbau Suckfüll in Dahlenburg lobend hervorhebt. Von mehreren Testern wurde jedoch ein Transportkoffer vermisst, am besten ein Systainer. Obwohl die Handkreissäge bereits ein vier Meter langes Netzkabel hat, wünschten sich einige unserer Tester eine noch längere Anschlussleitung. Das könnte dann aber mit dem Wunsch nach einem kompakten Transportkoffer kollidieren.
Ein Handwerker kritisierte, dass die Maschine, die ja auch für Schnitte quer zur Faser eingesetzt werden soll, nur mit einem Zwölf-Zahn-Sägeblatt ausgestattet ist, das zudem mit 237 mm Durchmesser eine ungewöhnliche Größe hat.
Handhabung
Mit einem Gewicht von 8,8 kg ist die neue Mafell-Säge kein Leichtgewicht und deutlich schwerer als die kleine Schwester KSS 440. Das erfordert kräftiges Zupacken mit beiden Händen: Eine führt die Maschine, während die andere die Schiene auf das Werkstück drückt. Die Bedienung der Maschine ist übersichtlich und leicht verständlich. Vielen Testern war sie auch schon durch den Umgang mit einem Vorgängermodell schnell vertraut. Für Denny Schwittaua von der Zimmerei Schwitt-aua in Hermannsburg ist „die einhändige Handhabung mit der neuen Generation (…) mehr als ausgeklügelt. Von der Höheneinstellung bis zur Neigung ist alles mit jeweils einem Hebel einstellbar.“ Große Skalen erleichtern diese Arbeit. Für schnelle Winkelschnitte wird der linke Anschlag unter der Führungsschiene gelöst und verschoben. Die große Skala am Rand der Führungsschiene mit Rasterungen bei 0°, 22,5° und 45° erleichtert die Einstellung des richtigen Winkels.
Die Skalen lassen sich leicht ablesen. Das Vorhandensein getrennter Skalen zum Arbeiten mit und ohne Führungsschiene fand unterschiedliche Resonanz. Die einen lobten diese Lösung, weil ein Neujustieren beim Wechsel auf die Führungsschiene entfällt, andere Tester fanden die doppelte Skala verwirrend, weil man sich auch schnell irren kann. Die Anschläge auf der Unterseite der Führungsschiene erleichtern viele Arbeiten. Nach dem Verstellen können Winkelschnitte von +50 bis -60 Grad ausgeführt werden. Für Sebastian Busse von fach+werk aus Werther „reicht ein kleiner Längenriss, das Anreißen mittels Schmiege oder Winkel entfällt total. Absolut tip top … Zeitersparnis pur, wenn man viele Schnitte mit dem gleichen Winkelmaß ausführen muss.“ Positiv wurde auch der Flipkeil bewertet, der Tauchschnitte vereinfacht, aber dennoch für hohe Sicherheit sorgt.
Mehrere Tester kritisierten, dass das automatische Zurückfahren der Säge auf der Führungsschiene nicht zuverlässig funktionierte und oft per Hand nachgeholfen werden musste. Bei Marc Suckfüll hat sich zudem durch die schräggestellte Kabelführung das Netzkabel einige Male zwischen Säge und Führungseinrichtung verklemmt. Ein Problem, das der Hersteller unbedingt nachbessern sollte.
Leistung
Der CUprex-Motor mit leistungsoptimierter Digitalelektronik von Mafell erweist sich mit seinen 2300 Watt Leistungsaufnahme als sehr durchzugsstark, selbst bei niedriger Drehzahl. Nur bei Längsschnitten mit voller Schnitttiefe tat sich die Maschine ab und zu etwas schwer. Durch die Drehzahlelektronik lässt sich die Geschwindigkeit des Sägeblattes gut an verschiedene Materialien anpassen. Dieses Feature wurde zwar sehr gelobt, kam aber bei den meisten Zimmerleuten in der Praxis kaum zum Einsatz, da fast nur Vollholz geschnitten wurde.
Umweltfreundlichkeit
Mafell liefert die Maschine in einer recyclingfreundlichen Kartonverpackung ohne unnötigen Plastikmüll. Das Laufgeräusch der Maschine ist angenehm und die Vibrationen gering. Auch die Staubabsaugung wurde positiv bewertet, obwohl sie in der Praxis nur wenig benutzt wurde. Tester „zimmermeista“ bemerkte: „Die Robustheit der Säge ist Garant für einen langen Gebrauchszyklus – der Kenner weiß, dass solche Geräte bei besonnener Handhabung zum Erbstück taugen.“ Auch die Tatsache, dass es sich um ein deutsches Produkt handelte und somit die Transportwege kurz sind sowie Arbeitsplätze in Deutschland gesichert werden, wurde positiv bewertet. Gelobt wurde auch die Garantielösung von Mafell: Die dreijährige Basisgarantie kann mit einem Sorglospaket, das auch eine Absicherung bei Diebstahl enthält, auf fünf Jahre verlängert werden.
Preis und Preis/Leistungsverhältnis
Billig waren Mafell-Maschinen noch nie. Der hohe Preis der Maschine von 985 Euro netto überraschte die Tester deshalb nicht. Angesichts der Qualität und der erwarteten Langlebigkeit der Maschine war der Preis für die meisten Tester angemessen. Einige wünschten sich bei diesem Preis aber doch noch etwas mehr Zubehör, wie ein anderes Sägeblatt, einen Untergreifanschlag oder einen Transportkoffer.
Besondere Kritikpunkte
Kritik an dem Kapp-Sägesystem gab es eigentlich nur in wenigen Detailpunkten wie fehlendem Zubehör (zum Beispiel Koffer) oder einem zu kurzen Netzkabel.
Positiv aufgefallen
Hier wurden von den meisten Testern vor allem die hohe Motorleistung und die gute Bedienung der Maschine hervorgehoben.
Testurteil
Die zusammenfassenden Testurteile spiegeln das hohe Niveau des Testgerätes wider, das auch in der Gesamtnote ein klares „Sehr gut“ bekommt. Mit dem Kappsägesystem KSS 80 Ec/370 hat Mafell „genau den Kundenwunsch getroffen. Wir sind sehr mit der Maschine zufrieden, weil sie uns gerade beim Abbund und im Zuschnittbereich die Arbeit wieder ein Stück erleichtert“, betonte Andreas Prost von der Maak Holzbau GmbH in Adendorf. „Die einfache Bedienbarkeit ermöglicht es auch unerfahrenen Mitarbeitern nach einer Einweisung mit dieser Maschine tolle Ergebnisse zu erzielen“ lobt Denny Schwitaua das Testgerät und fügt hinzu, „wir werden für jeden Bus eine KSS 80 anschaffen und uns für das Schienensystem etwas für den Transport bauen.“
Die einzelnen Testberichte über das Mafell Kappsägesystem KSS 80Ec/370, die wir hier zu einem Gesamtbericht zusammengefasst haben, finden Sie im Testforum von Werkzeug-news.de: www.werkzeug-news.de/mafell-kss80ec370.html.
Autor
Heinz-Alfred Losch ist freier Journalist und betreibt das Internetportal www.werkzeug-news.de.
Ein fester und ein beweglicher Anschlag an der Schiene machen aus der Säge eine mobile Kappsäge
Testergebnisse (Durchschnittswert aller Einzeltests, Stand 15.7.2014)