Fortbildung: Restaurator/in im Zimmererhandwerk
Ab Januar 2022 an der Propstei Johannesberg in Fulda - Bewerbungsschluss für Stipendien am 30.9.2021
Wer als Meister oder Meisterin arbeitet, ist bereits qualifiziert. Wer sich aber um historische Substanz kümmert, muss mit Überraschungen rechnen. Das erfordert eine besondere Umsicht, eine Menge Erfahrung und permanente Weiterentwicklung. Führungskräfte im Handwerk bauen durch den Zertifikatslehrgang „Restaurator/in im Zimmerer-Handwerk“ an der Propstei Johannesberg ihre Kenntnisse und Fertigkeiten aus und lassen dies mit einer Prüfung vor der Handwerkskammer Kassel dokumentieren.
Denkmalschutz, Denkmalpflege, Recht und Bauphysik
Die Fortbildung gliedert sich in zwei Teile: Das fachrichtungsübergreifende Seminar findet im Januar 2022 statt. Die Lehrinhalte beziehen sich unmittelbar auf die von den Rechtsvorschriften festgelegten Prüfungsfächer und beinhalten Kunst- und Kulturgeschichte (Baugeschichte), Materialkunde (Werk- und Baustoffkunde) sowie Bestandsaufnahme und Dokumentation. Ebenso werden die notwendigen Kenntnisse zu Denkmalschutz, Denkmalpflege, zum öffentlichen und privaten Recht und zur Bauphysik vermittelt. Ergänzend finden Übungen zu Aufmaß- und Dokumentationstechniken statt.
Historische Techniken einüben und anwenden
Das im Februar 2022 anschließende fachspezifische Praxisseminar für Zimmermeister/innen wird in Modulen von drei bis vier Tagen angeboten, um den berufsbegleitenden Besuch zu ermöglichen. Vermittelt werden die Fertigkeiten, Kenntnisse und Orientierungshilfen, die dazu befähigen, die Aufgaben eines Restaurators oder einer Restauratorin im Zimmererhandwerk, angepasst an die besonderen Bedingungen am Baudenkmal, zu lösen. Die Fachinhalte beziehen sich auf die Themen:
- Dokumentation, Schadensanalyse, Sanierungskonzepte,
- Fachwerk, Dachwerk, sonstige Holzkonstruktionen,
- historische Holzbearbeitung, Schnitzen, Anstrichsysteme,
- Aufmaß, Zustandskartierung und -beschreibung der Holzbauteile,
- Kalkulation, Ausschreibung, Baustatik, u.v.m.
Die historischen Techniken werden in der Werkstatt eingeübt und in Projektarbeiten angewendet.
Handwerksgesellen und -gesellinnen steht es offen, sich zum Zimmerer/ zur Zimmerin für Restaurierungsarbeiten weiter zu qualifizieren. Dieses Seminar findet ab Januar 2022 ebenfalls in berufsbegleitender Form statt.
Für die Qualifizierung zum Restaurator oder zur Restauratorin im Handwerk ist eine finanzielle Förderung über das Aufstiegs-BAFöG möglich, sowie Stipendien über die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und über die Heinz-Stillger-Stiftung.
Die Anmeldefrist für die von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) ausgeschriebenen Bewerbungen um Stipendien für junge Handwerker wird bis zum 15. Oktober 2021 verlängert. In diesem Jahr sollen 15 Stipendien einer neuen Generation von Handwerkern die Chance eröffnen, berufsbegleitend den Titel „Restaurator/in im Handwerk“ zu erwerben. Die DSD unterstützt Nachwuchskräfte mit 3000 Euro, um ihnen zu erleichtern, die Lehrgänge anerkannter denkmalpflegerischer Bildungszentren zu besuchen und die entsprechenden Prüfungen bei den zuständigen Handwerkskammern ablegen zu können. Die Auswahl der Bewerber erfolgt durch eine von der DSD berufene Fachjury. Die Stipendien gelten für die Dauer der Seminarprogramm. Weitere Informationen zu den Stipendien: Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Dr. Sandra Rohwedder, Abteilung Bewusstseinsbildung, Schlegelstraße 1, 53113 Bonn, Tel. 0228-9091-402, oder www.denkmalschutz.de/stipendienprogramm .
Weitere Informationen finden Sie unter: www.propstei-johannesberg.de und
https://propstei-johannesberg.de/html/zimmerer.html
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