Fassade gedämmt und mit Kebony-Holz verkleidet
Die Fassade eines Berliner Mehrfamilienhauses aus den 1960er Jahren wurde gedämmt, verputzt und stellenweise mit „Kebony“-Holzleisten verkleidet. Das Holz an der Fassade ist dank einer Imprägnierung resistent gegen holzzerstörende Pilze und Insekten.
Alte Villen prägen das Bild des Berliner Stadtteils Zehlendorf, insbesondere entlang der Potsdamer Chaussee. König Friedrich Wilhem II. hatte die Straße einst anlegen lassen, um bequem vom Schloss in Berlin zur Sommerresidenz in Potsdam reisen zu können. Außer historisch bedeutsamen Anlagen zieren die Straße allerdings auch Wohngebäude aus den 1960er-Jahren, die eine Modernisierung dringend nötig haben. Bei einem Mehrfamilienhaus für sechs Wohnparteien mit über 450 m² Wohnfläche wurde die energetische Sanierung bereits umgesetzt. „Mir war es wichtig zu zeigen, dass man aus Wärmedämmung auch etwas Schönes machen kann“, sagt Architektin Florentine Raspé, die die Sanierung geplant hat. Deshalb erhielt das Haus eine neue Fassade, die nicht nur verputzt, sondern auch teilweise mit Holzleisten versehen wurde. „Diese Kombination sorgt für ein modernes und frisches Erscheinungsbild des Gebäudes. Insgesamt wirkt der 60er-Jahre-Bau mit seinen vielen Ecken nun viel harmonischer. Er passt mit seiner Holzschalung optisch deutlich besser ins Stadtviertel“, sagt die Architektin.
Widerstandsfähiges Fassadenholz
Bei der Wahl des Fassadenmaterials entschied sich die Architektin für „Kebony“-Holz. Dieses modifizierte Weichholz wird durch seine Veredelung so robust und witterungsresistent wie tropische Hölzer. Dabei wird das Holz mit einer auf Bio-Alkohol basierenden Flüssigkeit imprägniert. Bei der anschließenden Trocknung unter Hitzezufuhr härten die behandelten Zellwände aus und werden formstabil. Der große Vorteil dieses Verfahrens: Das Holz wird so widerstandsfähig, dass es keine Nachbehandlung mehr benötigt. Es splittert kaum und ist resistent gegen Fäulnis, Pilze und andere holzzerstörende Mikroorganismen. Das Reihenhaus in der Potsdamer Chaussee soll dadurch viele Jahre lang einen gepflegten Eindruck machen. Lediglich der Farbton des Holzes wechselt im Laufe der Zeit von braun zu grau.
Bohrlöcher vor dem Verschrauben gesenkt
Mit der Befestigung der hinterlüfteten Holzfassade war die Holzwerkstatt Struve aus Steinbergkirche (Schleswig-Holstein) beauftragt. Zur Befestigung der Holzlamellen verwendeten die Zimmerer „Heco-Unix-Top“-Edelstahl-Fassadenschrauben (4,5 mm Durchmesser) in verschiedenen Längen. Vorabtests hatten ergeben, dass sich die Schrauben zur Befestigung des harten „Kebony“-Holzes eignen. Das Vollgewinde der Schrauben zieht mit seiner veränderlichen Gewindesteigung die Holzleisten fest an die Unterkonstruktion und schafft damit eine feste Verbindung. Klappergeräusche der Fassade durch lose Holzleisten sind dadurch ausgeschlossen. „Um ein besseres Verarbeitungsergebnis zu erzielen, haben wir die Bohrlöcher vor dem Eindrehen der Schrauben gesenkt“, sagt Nis Peter Struve, Zimmermeister und Geschäftsführer der Holzwerkstatt Struve. Ein Vorbohren des Holzes bei der Verwendung von „Heco-Unix“-Schrauben ist generell nicht nötig, da die Spitzenfräsrippen das Aufspalten des Holzes beim Eindrehen verhindern. „Wir haben unser Schraubensortiment komplett auf Heco umgestellt,“ sagt Struve, „denn bei dem Hersteller haben die meisten Schrauben, die wir verwenden, die gleiche Antriebsgröße. Dadurch müssen wir nicht so oft den Bit wechseln, das spart Zeit.“
Die energetische Sanierung des Wohnhauses an der Potsdamer Chaussee hat durch die daraus folgende Energieeinsparung nicht nur ihren praktischen Nutzen, sie wird auch ästhetischen Anforderungen gerecht. Das finden die Projektbeteiligten ebenso wie die Hausbewohner. Die freuen sich neben den um 40 Prozent geringeren Heizkosten auch über die neue Fassadengestaltung ihres Hauses.
AutorinMirjam Seibold ist PR-Beraterin bei der Agentur Ansel & Möllers in Stuttgart und betreut die Firma Heco-Schrauben bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Bautafel (Auswahl)
Projekt Energetische Sanierung eines Berliner Mehrfamilienhauses aus den 1960er Jahren,
Fassadenverkleidung aus „Kebony“-Holz
Architektin Florentine Raspé, 10777 Berlin,
Holzbau Holzwerkstatt Struve GmbH & Co. KG, 24972 Steinbergkirche, www.holzwerkstatt-struve.de