Dachdämmung aus Glaswolle für neue DFB-Zentrale in Frankfurt
In Frankfurt am Main entsteht zurzeit die neue Zentrale des Deutschen Fußball-Bunds. Auf einem rund 15 Hektar großen Gelände wird ein Gebäudeensemble errichtet, in das die Verwaltung und die Akademie des DFB einziehen werden. Unter dem Metalldach des Gebäudes versteckt sich eine Glaswolldämmung.
Nach ihrer Fertigstellung wird die neue DFB-Zentrale in Frankfurt am Main von vielen Grünflächen umgeben sein. Neben dem angrenzenden Stadtwald und begrünten Freiflächen werden um den Neubau auf knapp 30 000 m2 Fläche Naturrasenplätze angelegt, die Nachwuchsspielern Trainingsmöglichkeiten bieten werden. Das Neubauprojekt mit einer Bruttogrundfläche von über 57 000 m2 wird zukünftig die zentrale Verwaltung, die DFB-Akademie, einen überdachten Fußballplatz sowie Schulungs- und Veranstaltungsräume beherbergen. Die beiden Gebäudeteile der Verwaltung und Akademie werden über einen verglasten „Sportboulevard“ verbunden.
Betondecken und Trapezprofildächer
Die mehrfach gefalteten Dachflächen des Neubaus wurden von den Dachdeckern der B. Schlichter GmbH & Co. KG ab Juni 2020 abgedichtet, gedämmt und mit Aluminiumblechen eingedeckt. Insgesamt handelt es sich um etwa 20 000 m2 Dachflächen, davon sind 7000 m2 als Stehfalzdächer auf Betondecken und rund 13 000 m2 auf Trapezprofilen ausgeführt. Während das die Fußballhalle überspannende Dach eine vergleichsweise schlanke Dämmung erhielt – weil dieser Gebäudeteil nur in geringem Maße beheizt wird – wurden alle anderen Gebäudeteile dicker gedämmt. Das zeigt auch ein Blick unter das Dach der künftigen DFB-Akademie. Auf der Betondecke dieses Gebäudeteils verlegte das Dachdeckerteam zunächst Bitumen-Dampfsperrbahnen. Auf diesen wurden im Anschluss Hutprofile und Stehfalzhalter für die spätere Dacheindeckung aus Aluminiumprofilen montiert. „Die Hutprofile haben wir während der Montage mit Glaswolle ausgefüllt, damit an diesen Stellen kein Lufthohlraum entsteht, der die Dämmung beeinträchtigen würde“, erklärt Projektleiter Matthias Bauer vom ausführenden Handwerksbetrieb. Anschließend wurden zwei Lagen des Universal-Glaswolldämmfilzes „Metac UF-035“ von Isover verlegt, die erste Lage in einer Dicke von 100 mm, was der Höhe der Hutprofile entsprach. Darauf folgte eine Dämmschicht aus Glaswolle in 200 mm Höhe, wobei die eigentliche Einbauhöhe nur 280 mm betrug. „Durch die spätere Dacheindeckung aus weiß beschichtetem Aluminiumblech wurde die Dämmung um 20 mm komprimiert. So ist sichergestellt, dass unter dem Aluminiumblech keine bauphysikalisch negativ wirkenden Hohlräume entstehen“, erläutert Matthias Bauer.
Komprimierte Rollen erleichtern Verarbeitung
Die kompakte Rollenform der Glaswolldämmung erleichtere laut Matthias Bauer die Dämmarbeiten erheblich. Die Verarbeitung gelang ohne Probleme: „Einfach die Verpackung aufschneiden und die Dämmung ausrollen – fertig“, beschreibt der Projektleiter die Verlegung, „dazu kommt, dass durch die Komprimierung der Glaswolldämmung deutlich weniger Lagerplatz auf dem Dach benötigt wird.“ Auch das für eine Mineralwolldämmung vergleichsweise geringe Gewicht sei sowohl bei der Verarbeitung als auch unter statischen Gesichtspunkten auf den Trapezdächern von Vorteil gewesen.
Druckstabile Dämmung
Ein etwas anderer Dachaufbau ergab sich im Bereich der gefalteten Dachflächen: An den Firstausbildungen sowie an allen Eckbereichen und Abschlüssen setzten die Dachdecker auf eine robustere Glaswolldämmung. „Da in diesen Bereichen die Abdeckungen und Anschlüsse montiert werden müssen und entsprechend viel auf der Dachfläche gelaufen wird, vermeidet die druckstabile Dämmung, dass das montierte Stehfalzdach durch die Belastung durchbogen oder beschädigt wird“, sagt Matthias Bauer. In diesen Bereichen wurden daher die Flachdachdämmplatten „Metac FLP 1 Duratec“ von Isover mit verdichteter Deckschicht in 300 mm breiten Streifen verlegt. Die nichtbrennbaren Steinwolldämmplatten weisen eine Druckspannung von CS (10) ≥ 60 kPa und eine hohe Punktlast von PL (5) ≥ 650 N auf, sind also entsprechend druckstabil.
Ausreichend Platz und gut getaktete Abläufe
Unabhängig von der Größe der Dachflächen und den vielen umzusetzenden Dachneigungen hat Matthias Bauer vor allem eine Erinnerung an seine Arbeit auf dem Neubau der DFB-Zentrale: „Es war aus persönlicher Sicht eine der schönsten Baustellen, auf denen ich bislang tätig war. Logistisch perfekt erschlossen, ausreichend Platz zum Arbeiten, gut getaktete und abgestimmte Abläufe aller Gewerke. Bedingungen, wie man sie sich eigentlich nur wünschen kann.“ Die Eröffnung des neuen Akademie- und Verwaltungsgebäudes ist laut DFB für Ende 2021 geplant.
Autor
Mark Wagner ist Produktmanager für den Bereich Industriebau bei der Saint-Gobain Isover G+H AG.
Bautafel (Auswahl)
Bauherr Deutscher Fußball-Bund (DFB) e.V., Frankfurt am Main
Planung kadawittfeldarchitektur, 52064 Aachen, www.kadawittfeldarchitektur.de
Generalübernehmer Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH, 60323 Frankfurt am Main, www.gross-partner.de
Dacharbeiten B. Schlichter GmbH & Co. KG, 49762 Lathen / Niederlassung Süd, www.schlichter.biz/dach-fassade
Produkte (Auswahl)
Dämmung Universal-Glaswollfilz „Metac UF-035“ Flachdachdämmplatte „Metac FLP 1 Duratec“, Saint-Gobain Isover G+H AG, Ludwigshafen, www.isover.de Aluminiumprofile Bemo Stehfalzprofile „N65-400“ / 1,0 mm mit „Bemo Flon“-Beschichtung RAL 9003, Bemo Systems GmbH, Ilshofen, www.bemo.com