Dachdecker profitieren von guter Baukonjunktur
Das Dachdeckerhandwerk blickt auf ein äußerst positives Geschäftsjahr zurück: Insgesamt rechnet der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) für das Jahr 2018 mit einem Umsatzplus von über neun Prozent im Dachdeckerhandwerk. Wegbereiter dafür sind vor allem die stabile gesamtwirtschaftliche Lage und eine hohe Baunachfrage. Eine trockene Witterung sorgte bei den Betrieben für gute Arbeitsbedingungen sowie zwei Sturmereignisse direkt zu Beginn des Jahres.
Bauwirtschaft kommt an Kapazitätsgrenzen
„Erfreulicherweise profitiert nach sechs Jahren der Stagnation nun endlich auch das Dachdeckerhandwerk von der positiven Baukonjunktur“, sagt ZVDH-Präsident Dirk Bollwerk, „zum einen ist der Neubau in den Sparten Wohnungs- und Wirtschaftsbau ein Hauptumsatztreiber, aber auch der öffentliche Bau trug zum Umsatzhoch bei. Wie die Bauwirtschaft insgesamt sind wir für 2019 ebenfalls optimistisch gestimmt.“ Allerdings komme die Bauwirtschaft langsam an ihre Kapazitätsgrenzen, vor allem wegen des Fachkräftemangels. Hier würden mittlerweile über 60 Prozent der Dachdeckerbetriebe laut einer verbandsinternen Umfrage ein ernstes Problem für die weitere Unternehmens-Entwicklung sehen, so Bollwerk.
Mehr Sanierungen als Neubau
Mit fast 60 Prozent waren 2018 die privaten Bauherren und Eigentümer die wichtigsten Auftraggeber für das Dachdeckerhandwerk. Davon entfallen 80 Prozent auf Sanierungs- und Reparaturarbeiten. Dazu gehören beispielsweise Um- und Ausbauten von Dächern, Dachsanierungen, Neu- und Umdeckungen, die mit energetischen Dämmungen einhergehen sowie Mängelbeseitigung bei Abdichtung und Deckung. Der Neubau macht mit 20 Prozent einen eher geringen Anteil am Umsatz aus.
Die öffentliche Hand als Auftraggeber kommt eher den größeren Betrieben zugute und liegt mir 12,4 Prozent Umsatzanteil auch 2018 auf dem hinteren Rang. Viele Betriebe scheuen hier den hohen bürokratischen Aufwand mit langwierigen Ausschreibungsverfahren und nehmen oft erst gar nicht daran teil.