Windsogberechnung Schritt für Schritt

Seit diesem Jahr gilt die neue Fachregel für das Dachdeckerhandwerk zur Windsogberechnung. Um dem
Handwerker das Leben leichter zu machen, wurden von verschiedenen Anbietern Software-Tools entwickelt. Der Artikel zeigt, wie sich der Handwerker mit einem dieser Tools online zurechtfinden kann.

Seit dem 1. März 2011 gibt es nun die entscheidende Ergänzung zum Regelwerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks. In der Fachinformation „Windlasten auf Dächern mit Dachziegel- und Dachsteineindeckungen“ wurden die Windlasten neu definiert, die Dachbereiche neu eingeteilt und die Anforderungen an die Befestigungen enorm erhöht. Mit der neuen Fachinformation müssen nicht nur wesentlich größere Teilflächen der Steildächer verklammert werden, sondern zudem auch Dächer, die sich in den Windzonen 1 und 2 befinden.


Das Thema ist für viele Handwerker neu

Viele Verarbeiter müssen sich zum ersten Mal mit diesem Thema auseinander setzen und es stellen sich dadurch viele Fragen. Wann und wie viel muss geklammert werden? Welche Sturmklammer ist für das jeweilige Objekt zugelassen? Worauf muss ich bei der komplizierten Windsogberechnung achten?

Der Hersteller von Befestigungssystemen zur Windsogsicherung von Dach und Fassade, Fr. Ossenberg-Schule + Söhne GmbH + Co KG (FOS), macht es dem Vera-rbeiter einfach. Auf www.fos.de bietet der Hersteller ein Berechnungstool, mit dem fast jeder auf dem Markt erhältliche Dachziegel oder Dachstein in Kombination mit den passenden Sturmklammern berechnet werden kann. Dies ist möglich, weil FOS seit Jahrzehnten die vielen unterschiedlichen Dachpfannen in Kombination mit den neuesten Sturmklammern auf eigenen Testanlagen prüft und die Ergebnisse in eine Datenbank einspeist. Die riesige Datenbank berechnet sogar selten verlegte Formen oder Altdeckbaustoffe. Im Einzelfall bietet FOS an, auf Anfrage auch für ausländische Sonderformen, eine fachgerechte Berechnung zu liefern.

In nur drei Schritten und mit wenigen Eingaben bekommt der Nutzer alle nötigen Angaben, um fachregelgerechte Sturmklammern auswählen und sie nach dem entsprechenden Verlegeschema einsetzen zu können.


1. Im ersten Schritt sind folgende Angaben nötig:

Name des Dachpfannenherstellers oder Dachpfanne
Dachziegel / Dachstein
Lattung

Ergebnis: Nach Eingabe der oben genannten Daten werden alle für die Dachpfanne zugeordneten Klammern angezeigt. Auf der rechten Seite zeigt eine Ampel an, in welchen Windzonen die Klammer eingesetzt werden kann.

Durch das Anklicken des Buttons der gewünschten Klammer jeweils über der Ampel kann nun eine Einzelfallberechnung durchgeführt werden.


2. Im zweiten Schritt sind folgende Eingaben

erforderlich:

PLZ, Ort oder direkt die Windzone
Eine Kennzeichnung, wann sich das Objekt im Binnenland oder an der Küste oder über 800 m über NN befindet
die Dachform
Dachneigung und Art der Deckunterlage
die Gebäudehöhe

Ergebnis: Nach Eingabe der Daten wird das Verlegeschema für jeden Dachbereich angezeigt. Wem das bereits ausreicht, kann dieses Ergebnis mit dem Namen des Bauvorhabens abspeichern und als PDF ausdrucken.


3. Der dritte und letzte Schritt bringt den größten

Nutzen. Hier ...

... klickt der Nutzer auf Dachbereiche / Stückzahlen und gibt die Giebel- und Trauflänge ein

Ergebnis: Jetzt wird ihm ein ausführliches Klammerschema inklusive genauer Dachbereichseinteilung und der jeweiligen Klammerstückzahlen pro Dachbereich angezeigt. Auch dieses Ergebnis kann als PDF abgespeichert und ausdruckt werden.


Fazit: Mit dem Berechnungstool geht es einfach

Anstatt Zeit und Nerven am Schreibtisch zu lassen, kann der Verarbeiter das komplizierte Rechnen anderen überlassen und dafür mehr Zeit auf dem Dach verbringen.


Autor


Hans Jürgen Krolkiewicz ist Sachverständiger, Buchautor, lebt in Köln und publiziert als freier Journalist Themen aus dem Baubereich.


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