Baulichen Holzschutz bevorzugen
Der chemische Holzschutz steht zunehmend in der Kritik und wird normenrechtlich immer weiter eingeschränkt. Bei Dach- und Konterlattungen werden nach wie vor chemisch behandelte Hölzer verwendet – obwohl dies nach den geltenden Normen und Gesetzen für diesen Anwendungsfall weder notwendig noch erwünscht ist. Die DIN 68800 Holzschutz formuliert eindeutig: „Ausführungen mit besonderen baulichen Holzschutzmaßnahmen nach DIN 68800-2 sollten gegenüber Ausführungen bevorzugt werden, bei denen vorbeugende Schutzmaßnahmen mit Holzschutzmitteln nach DIN 68800-3 erforderlich sind.“ Weiter besagt die DIN, dass für die Hölzer der Gebrauchsklasse 0 gänzlich auf Holzschutz verzichtet werden kann: „Latten hinter Vorhangfassaden, Dach- und Konterlatten sowie Traufbohlen, ferner Dachschalungen, werden der Gebrauchsklasse GK 0 zugeordnet.
Der Einsatz von chemischen Holzschutzmitteln widerspricht zudem dem Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-/AbfG). Darauf machen der Bund Deutscher Zimmermeister sowie der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks in ihrer Informationsschrift 2013-5 Holzschutz bei Dach- und Konterlatten aufmerksam.
Zusammenfassend formuliert die Schrift: „Dach- und Konterlatten im Bereich von Luft umspülten Unterkonstruktionen von Dachdeckungen können aus fachlicher Sicht auch mit Holzfeuchten über 20 Prozent verbaut werden. Gemäß der Forderung aus der Vorgängernorm DIN 68800-2:1996 muss die Rücktrocknung aller Hölzer innerhalb von sechs Monaten nach Einbau erreicht werden. Die Praxis hat gezeigt, dass diese zeitliche Vorgabe zur Rücktrocknung durch die klimatischen Bedingungen an der Dachhaut ohne Probleme eingehalten wird. Zudem besteht bei Dach- und Konterlatten im Luft umspülten Bereich keine Gefahr von eingeschlossener Feuchte im Bauteilquerschnitt.“ Für Dach- und Konterlatten besteht also bei Hinterlüftung keine Gefährdung durch Pilze und Insekten. Die Trocknung des geringen Holzquerschnittes erfolgt schnell genug, um die für einen Schädlingsbefall notwendige Holzfeuchte von >20 Prozent zu vermeiden.
Download unter:www.holzbau-deutschland.de/mit_holz_bauen/fachinformationen