Alte Mühle mit neuer Haube
Mit der Kraft des Windes wurde in der Mühle Burgdorf nahe Salzgitter früher Getreide gemahlen. Zukünftig soll das alte Backsteingebäude als Wohnraum dienen. Das Dach der Windmühle wurde im Zuge der Sanierung mit Flüssigkunststoff abgedichtet und so langfristig vor Wind und Wetter geschützt.
Zwischen Äckern und Feldern drehten sich 60 Jahre lang die Flügel der Mühle in Burgdorf. 15 Meter hoch, zieht sie schon von Weitem die Blicke auf sich und streckt, umgeben von alten Hofgebäuden, ihre Flügel in die Höhe. Verarbeitete in vergangenen Zeiten ein Müller in ihren Gemäuern Getreide zu Mehl, soll das historische Backsteingebäude nun außergewöhnlichen Wohnraum auf mehreren Ebenen beherbergen.
Dichtes Dach für historisches Wohnobjekt
Damit die zukünftigen Bewohner ihr Zuhause genießen können, sollte im Rahmen der Gesamtsanierung der Mühle Burgdorf auch die 100 Quadratmeter große Haube dauerhaft instandgesetzt werden. Durch die exponierte Lage der Mühle hatten Witterung und extremer Druck des Windes Spuren darauf hinterlassen, so dass die Haube den starken Belastungen nicht mehr gewachsen war. Die alten Bitumenbahnen waren porös geworden und hatten sich gelöst. Als Maßnahme gegen eindringende Feuchtigkeit wollten die Investoren die Haube der alten Windmühle langzeitsicher abdichten lassen.
Der bestehende Untergrund sollte erhalten bleiben, so dass eine Lösung gefragt war, die auf Bitumen haftet und gleichzeitig nahtlos abdichtet. Aufgrund der exponierten Lage der Windmühle war außerdem eine Abdichtung erforderlich, die hoch witterungsstabilisiert ist und der UV-Strahlung langlebig standhält. Spezielle Anforderungen stellte die Sonderform des Daches: Die Rundungen verlangten ein System, das auch auf geneigten Flächen eingesetzt werden kann. Komplizierte Details wie Kehlen und Grate sowie Fens-
ter, eine Rinne und ein Dachwandanschluss waren in die Abdichtung zu integrieren. Um den ursprünglichen Charakter der Mühle zu bewahren, war ein Material in dunkler Farbe gefordert, das der Optik eines Schieferdachs entspricht.
Abdichtungssystem trotzt Wind und Wetter
All diese Anforderungen erfüllt das Detail-Abdichtungssystem ProDetail von Triflex. „Die Sanierung war nur mit diesem Material möglich, da es sich der besonderen Dachform mit ihren Rundungen und den komplizierten Details anpasst“, begründet Wolfgang Lüdicke, Niederlassungsleiter der Holl Flachdachbau GmbH & Co. KG in Salzgitter, die Systemwahl. Der Flüssigkunststoff ist hoch witterungsstabil und hält starken Belastungen dauerhaft stand. Das diffusionsoffene Polymethylmethacrylatharz (PMMA) haftet auf fast allen Untergründen und lässt sich sogar auf senkrechten Flächen ohne Abgleiten applizieren. Wie eine zweite Haut schmiegt sich das Material an die Rundungen des Daches an, bindet alle Details sowie eine Rinne ein und bildet so eine naht- und fugenlose Oberfläche. Durch den Haftverbund mit dem Untergrund kann Regenwasser die Abdichtung nicht unterlaufen. Anschlüsse und Details werden homogen abgedichtet.
Der flüssige Kunststoff ist nach 30 Minuten regenfest und nach 45 Minuten begehbar. Dadurch ist eine abschnittweise Verarbeitung auch bei wechselhaftem Wetter möglich, und das war auch bei diesem Projekt notwendig. In verschiedenen Farbtönen erfüllt die Abdichtungslösung optische Ansprüche je nach Gestaltungswunsch.
Schritt für Schritt saniert
Bevor die Fachverarbeiter den Flüssigkunststoff auftrugen, befestigten sie die bestehenden Abdichtungslagen. Um die Haftung zum Untergrund zu gewährleisten, grundierten sie die Fläche mit Cryl Primer 222. Auf die schnell reaktive Grundierung trugen die Sanierungsspezialisten die vollflächig vliesarmierte Detail Abdichtung ProDetail auf. Die Sanierer wählten das Abdichtungsharz im Farbton Verkehrsgrau, farblich abgestimmt auf das Originaldach aus Schiefer.
Details, Dachwandanschlüsse und Fenster wurden in die Abdichtung integriert. Eine umlaufende Dachrinne aus Kupfer wurde ebenfalls einbezogen, so dass an keiner Stelle Wasser eindringen kann.
Dank der schnellen Aushärtungszeiten des Flüssigkunststoffs konnten die Verarbeiter das Dach der Mühle Burgdorf innerhalb von zwei Wochen sanieren und für langzeitsicheren Schutz vor Feuchtigkeit sorgen. So bleibt ein Bauwerk mit Geschichte dauerhaft erhalten, und die neuen Bewohner können ihr außergewöhnliches Zuhause sorgenfrei genießen.
Autor
Diplom-Ingenieur Jan Wittemöller ist technischer Berater bei der Triflex GmbH & Co. KG in Minden.
Wind und Wetter nagte an den Bitumenbahnen
bis sie porös wurden und sich lösten
Der flüssige Kunststoff ist nach 30 Minuten regenfest und nach 45 Minuten begehbar
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Bautafel (Auswahl)
Objekt Dachsanierung einer alten Windmühle in Burgdorf
Baubeteiligte Holl Flachdachbau GmbH & Co. KG Isolierungen
Bauzeitraum April bis Mai 2013
Material Abdichtungssystem Triflex ProDetail