Oberste Geschossdecke mit Zellulose gedämmt

Je nach Gebäude gehen bis zu 50 Prozent der Wärmeenergie durch das Dach oder die oberste Geschossdecke verloren, wenn keine Dämmung vorhanden ist. Eine nachträgliche Einblasdämmung aus Zellulose bietet hier Vorteile. Sie muss aber von geschulten Fachbetrieben erledigt werden.

Betondecken und Holzbalkendecken können als nicht gedämmte oberste Geschossdecken unter die EnEV-Nachrüstpflicht fallen. Ob die oberste Geschossdecke nachträglich gedämmt werden muss, kann ein Fachmann feststellen: Die Wärmedurchlasswiderstände der einzelnen Schichten der Decke müssen dafür berechnet werden. Aus der Summe der Widerstände erkennt man, welchen Widerstand die gesamte Decke dem Wärmeverlust nach oben entgegensetzt.

Liegt der gesamte Wärmedurchgangswiderstand der Decke unter 0,9 W/(m²K), muss die Decke nachträglich gedämmt werden. Gut geeignet für die Dämmung der obersten Geschossdecke ist dabei etwa eine Zellulose-Einblasdämmung.

Laufstege über der Dämmung

Die Zellulosedämmung mit Einblasverfahren führen ausschließlich geschulte Fachbetriebe durch. Dabei wird das Material über einen Schlauch auf den Dachboden geleitet. Je nach Konstruktion muss bei der obersten Geschossdecke die vorhandene Dielung nur stellenweise geöffnet werden, um die Zelluloseflocken mit dem Schlauch in bestehende Hohlräume einzublasen. Sind keine Hohlräume vorhanden, lassen sich diese mit Unterkonstruktionen erstellen (siehe Foto oben). Die Unterkonstruktionen ermöglichen es, später über der eingeblasenen Dämmung einen begehbaren Dachboden zu erstellen. Für spätere Inspektionen des Daches reicht es aber auch, Laufstege über der offen eingeblasenen Dämmung zu verlegen. Eine Zellulosedämmung speichert Wärme, was im Sommer für kühle und gleichmäßige Innentemperaturen sorgt. Zellulose ist als kapillaraktive Dämmung außerdem feuchtigkeitsausgleichend.

Die Zellulosedämmung des Herstellers Isofloc ist sogar recyclingfähig: Sie kann bei einem Abriss einfach abgesaugt werden. Nach Prüfung des Materials wird die Dämmung dann an einem anderen Ort genutzt oder wieder der Produktion zugeführt. Mehr Informationen finden Sie unter www.isofloc.de.

  

Autorin

 

Amélie Brackmann ist Leiterin der Anwendungstechnik Deutschland bei der Isofloc Dämmstatt GmbH in Berlin.

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