Haftung von Flüssigkunststoff vorab prüfen
Um die Hinterlaufsicherheit von flüssigen Abdichtungen auf PMMA-Basis zu gewähren, muss vorab geprüft werden, ob die Abdichtung mit dem jeweiligen Untergrund kompatibel ist. Dazu eignet sich ein Haftzugtest, der sich in wenigen Schritten durchführen lässt. Geeignet ist der Test unter anderem für Bitumenbahnen und PIB-Kunststoffdachbahnen. Wir zeigen, wie es geht.
Die Firma Triflex hat eine Arbeitsanweisung für einen Haftzugtest erstellt, die Handwerkern als Leitfaden dienen soll. Der Hersteller empfiehlt, den Haftzugtest von Hand in Anlehnung an die Schweizer Norm SN 564 281/2 durchzuführen. Diese gibt vor, dass zunächst eine Testfläche mit einer Abmessung von etwa 10 bis 15 cm Breite sowie einer Länge von etwa 20 cm abgeklebt werden muss. Je nach Material des Untergrunds folgen dann die Vorbehandlung und gegebenenfalls eine Grundierung.
Die Oberflächen von Kunststoffbahnen, gemeint sind hier speziell Polyisobutylen-/PIB-Bahnen, sollten dabei angeraut oder, bei Bahnen aus PVC-P, mit einem Reiniger abgerieben werden. Eine vorherige Bearbeitung mit dem „Triflex Cryl Primer 222“ ist bei Polymerbitumenbahnen (Plastomerbitumen) erforderlich. Falls der Werkstoff des Untergrunds nicht eindeutig bestimmt werden kann, sollten mehrere Haftzugtests mit verschiedenen Vorbehandlungen erfolgen. Für alle Tests müssen die technischen Unterlagen von Triflex berücksichtigt werden. Diese geben Hinweise zur Verarbeitung der Produkte, beispielsweise des Triflex-Reinigers oder der verschiedenen Grundierungen von Triflex.
Haftungseigenschaften bestimmen
Sobald die Fläche entsprechend der Anforderungen bearbeitet und eventuell grundiert wurde, schneidet der Handwerker 10 bis 15 cm breite und etwa 30 cm lange Streifen des „Triflex Spezialvlieses“ zu und bringt diese in die vorgesehene Abdichtung ein. Etwa 7 cm des Vlieses bleiben als Zugstreifen außerhalb der Flüssigkunststoff-Schicht. Nach etwa 24 Stunden erfolgt die Überprüfung der Haftungseigenschaften, indem das freie Vliesstück senkrecht angehoben und kräftig daran gezogen wird, so als wolle man den Stoff vom Untergrund lösen.
Die Haftungseigenschaften werden mithilfe einer Skala beurteilt, die anhand der gemachten Beobachtungen eine Bewertung von 1 bis 5 vornimmt. Lässt sich die Abdichtung nicht von Hand abziehen und ist keine zerstörungsfreie Ablösung möglich, entspricht dies der Note 1 und somit einer sehr guten Haftung. Wird beim manuellen Abziehen ein mittlerer Kraftaufwand benötigt und lässt sich die Abdichtung komplett abziehen, ist die Haftung unzureichend und liegt auf der Bewertungsskala bei 4.
Die Ergebnislage ist jedoch nicht immer so eindeutig. Daher bietet Triflex Anwendern die Möglichkeit, ein Muster der getesteten Bahn (etwa 0,5 m²) an den Hersteller zu schicken und diesen vorab per E-Mail darüber zu informieren (). Die Triflex-Anwendungstechniker überprüfen dann das Muster und senden das Ergebnis in der Regel innerhalb von 14 Tagen zu. So erhält man Sicherheit bei der Wahl von Abdichtung und Grundierung.
AutorDaniel Kirchhoff arbeitet im Produktmanagement der Triflex GmbH & Co. KG in Minden.