Trockenbau für den Nassbereich

Die Bäder von alten Fertighäusern lassen sich mit Trockenbau-Systemen neu aufteilen und gestalten. Mit der feuchtigkeitsresistenten „Powerpanel H2O“-Leichtbetonplatte lassen sich sogar gebogene Wände erstellen. Bodengleiche Duschen setzt man mit Trockenestrichelementen um. Wir zeigen, wie es geht.

Im Badbereich haben sich in den letzten Jahren die Ansprüche geändert: Alte Badezimmer waren eher praktisch eingerichtet, heute steht oft der Wellness-Faktor im Vordergrund. Auch die Besitzer eines 40 oder 50 Jahre alten Fertighauses müssen auf Komfort im Badezimmer nicht verzichten. Meist sind nur wenige Maßnahmen nötig, um das alte Bad zu renovieren. Oft reicht es schon, durch halbhohe Trennwände die verschiedenen Bereiche im Bad abzutrennen.

Wasserabweisende Leichtbetonplatten

Für das Modernisieren von Bädern in älteren Fertighäusern sind Trockenbausysteme gut geeignet. Platten und Estrich-Elemente aus Gipsfaser können zwar grundsätzlich auch für die Badsanierung eingesetzt werden. Bei Flächen, die mit großen Wassermengen in Berührung kommen, ist aber der Einsatz von feuchtigkeitsresistenten „Powerpanel H2O“-Platten sinnvoll. Gipsfaser-Platten müssen erst mit einer geeigneten Abdichtung beschichtet werden, sonst dürfen sie nicht mit großen Wassermengen in Berührung kommen. Bei „Powerpanel H2O“-Platten in Bädern im häuslichen Bereich reicht dagegen eine Abdichtung der Anschlüsse und Durchdringungen aus.

Die Leichtbeton-Platten sind für Wände und Decken in Bädern geeignet, gleiches gilt für das Estrichelement „Powerpanel TE“, das ein Format von 500 x 1250 mm hat. Das Estrichelement besteht aus zwei gegeneinander versetzt angeordneten Platten, so dass ein Stufenfalz entsteht. Die „Powerpanel“-Wandbauplatten und Trockenestrich-Elemente lassen sich wie normale Gipsfaser-Platten verarbeiten, zugeschnitten werden sie mit einer Handkreissäge.

Bodengleiche Duschen und Fliesen

Mit den „Powerpanel TE“-Platten lässt sich auch ein barrierefreies Bad ausbauen. Mit den Dusch- und Linienablauf-Sets können Handwerker bodengleiche Duschen erstellen. Das 1000 x 1000 mm große Duschelement hat einen umlaufenden Stufenfalz und wird mit den Fußbodenelementen verklebt, danach verschraubt oder verklammert.

Vor dem Aufbringen der finalen Oberflächenbeschichtung auf „Powerpanel“-Platten in stärker feuchtebelasteten Bereichen, etwa in öffentlichen Duschen, sollten die Oberflächen mit einem Abdichtungssystem versehen werden. Hier eignet sich etwa das Abdichtungssystem von Fermacell. Sobald es aufgetragen ist, können Fliesen aus Keramik, Kunststoff oder Naturstein verlegt werden, etwa mit dem „Flexkleber“ von Fermacell. Bei den Fliesenformaten gibt es im Wandbereich keine Einschränkungen. Im Bodenbereich ist das Verlegen von großformatigen Keramik- und Natursteinfliesen auf den „Powerpanel TE“-Elementen ebenfalls möglich, dafür hat Fermacell passende Lösungen entwickelt. Bei Flächen, die nicht dauerhaft großen Wassermengen ausgesetzt sind, reichen eine Schicht „Powerpanel“-Feinspachtel und ein darauffolgender, wasserabweisender Anstrich aus.  

Gekrümmte Platten für runde Wände

Mit den „Powerpanel“-Platten lassen sich auch gebogene Wandkonstruktionen erstellen. Je nach Radius werden die Platten dabei eingeschnitten, geschlitzt oder quer auf der im engen Abstand montierten Unterkonstruktion befestigt. Montiert werden sie mit flexiblen UW-Profilen für den Boden- und Deckenanschluss. Dabei ist darauf zu achten, dass die Platten komplett am Ständerwerk anliegen.

Oberflächenbeschichtung

Damit die eingeschnittenen Platten wieder ihre volle Festigkeit erreichen, bringt man nach der Montage eine Oberflächenarmierung auf. Dazu trägt man „Powerpanel“- Feinspachtel mit einer Zahnkelle (8er oder 10er-Zahnung) auf und bettet das Armierungsgewebe „HD“ ein. Nach Aushärten des Feinspachtels und einer Finish-Spachtelung bringt man die Oberflächenbeschichtung auf, etwa einen Anstrich oder Tapete.

Tiefengrund, Kleber und Fliesen

Soll die „Powerpanel“-Oberfläche verfliest werden, wird sie zuerst mit einem Tiefengrund grundiert und anschließend ein Zementpulverkleber mit einer Zahnkelle aufgezogen. In den Kleber bettet man das Armierungsgewebe „HD“ ein. Die Fliesenarbeiten dürfen erst nach kompletter Aushärtung der Armierungsschicht beginnen. In stark dem Wasser ausgesetzten Bereichen müssen die „Powerpanel“-Platten bei gebogenen Wänden mit einer zusätzlichen Abdichtung versehen werden.

In einem neuen Video unter www.fermacell.de sieht man die Planung und Verarbeitung der „Powerpanel H2O“-Platten. Ein weiteres Video erklärt, wie man barrierefreie Duschen mit Fermacell „Powerpanel“-Elementen erstellt.

Autorin

Rita Jacobs M.A. führt ein PR-Büro mit Schwerpunkt Bau und Architektur in Düsseldorf. Sie unterstützt die Firma Ferma­cell bei der Pressearbeit.

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