Sanierung und Umnutzung der „Alten Säge“ in Albbruck
Innen- und Dachdämmung mit regionalen, holzfaserbasierten Dämmstoffen
Die „Alte Säge“ in Albbruck wurde zu einem Wohngebäude umgebaut. Neben der Restaurierung stand auch die energetische Sanierung des alten Gebäudes im Fokus. Dabei wurden das Dach und die Innenwände des Gebäudes mit Holzfaserdämmstoffen gedämmt.
Die Gemeinde Albbruck im baden-württembergischen Landkreis Waldshut liegt landschaftlich reizvoll direkt am Hochrhein im Dreiländereck zu Frankreich und der Schweiz. In das Gemeindebild von Albbruck gehört der repräsentative, historische Gebäudekomplex „Alte Säge“ am Ortsrand. Das aus zwei Einheiten und einem Verbindungsbau bestehende, ehemalige Sägewerk stammt ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert. Daher, und weil das Gebäude lange leer stand, war der Umbau des 350 m2 großen Komplexes eine Herausforderung für die Handwerker unterschiedlicher Gewerke.
Offene Deckenbalken und historische Fensterbögen
Das Gebäude besteht aus soliden, 40 cm dicken Klinkerwänden und 60 cm dicken Bruchsteinwänden. Beim Umbau wurden neue Holzfenster mit Isolierverglasung eingebaut, die den historischen Fenstern so gut wie möglich nachempfunden sind. Die hochwertigen Fensterbänke aus Granit und die attraktiven Rundbögen sollten von außen weiterhin sichtbar bleiben. Daher kam für die Modernisierung des Gebäudes nur eine Innendämmung in Betracht.
Die Innenräume wurden unter größtmöglicher Berücksichtigung der alten Bausubstanz liebevoll ausgebaut und mit Möbeln aus Naturmaterialien ausgestattet. Bei einer Raumhöhe von drei Meter bilden die offengelegten Deckenbalken zusammen mit den großen Sprossenfenstern ein harmonisches Zusammenspiel von Alt und Neu.
Innendämmung aus Schwarzwaldholz
Der Bauherr Christian Tröndle, der einen Großhandel für Farben und biologische Putzbeschichtungen betreibt und als Experte für Dämmsysteme auch Gutex-Produkte vertreibt, entschied sich wegen der Nachhaltigkeit und der baubiologischen Vorzüge für das Innendämmsystem „Intevio“ von Gutex. Das System besteht aus der Holzfaserdämmplatte „Gutex-Thermoroom“ und einem natürlichen Putz auf Lehm- oder Kalkbasis. In Kombination mit der Beschichtung beugt die feuchteaufnahmefähige Dämmplatte „Gutex-Thermoroom“ der Schimmelbildung vor und hält durch eine Dämmdicke von nur 60 mm den Raumverlust durch die energetische Sanierung in Grenzen.
Die Holzfaserdämmung und der Kalk- oder Lehmputz ergänzen sich gut im Hinblick auf die Diffusionsoffenheit, das Feuchtepuffervermögen und den Feuchtetransport der Konstruktion. Zudem verfügen die Dämmplatten über eine sehr gute Wärmespeicherfähigkeit.
Außerdem wurden in dem historischen Gebäude neue Innenwände in Holzständerbauweise errichtet und mit der flexiblen Holzfaserdämmmatte „Thermoflex“, ebenfalls von Gutex, gedämmt. Sie lässt sich leicht zuschneiden und bietet durch ihre geringe Rohdichte eine hohe Dämmleistung. Die aus regionalem Holz hergestellte Holzfaserdämmplatte sorgt laut Hersteller für ein gesundes Raumklima.
Feuchteregulierende Dachdämmung
Bei der Dachsanierung kamen ebenfalls Dämmmaterialien aus Holzfasern zum Einsatz. Kombiniert wurden dabei regensichere „Gutex-Ultratherm“-Unterdeckplatten für die Verlegung auf den Sparren und „Gutex-Thermoflex“-Dämmmatten als feuchteregulierende Gefachedämmung sowie eine geprüfte Luftdichtungsbahn. Damit bietet die sanierte Dachkonstruktion selbst bei wechselnden und extremen Witterungseinflüssen noch Wohnkomfort.
Kalkputz zur Beschichtung der Innendämmung
Die Dämmung der Außenwände von innen mit „Gutex Thermoroom“ übernahm der Bauherr selbst. Die Innendämmplatten von Gutex lassen sich mit den gängigen Holzbearbeitungsmaschinen zuschneiden und auf einem trockenen, fettfreien und ebenen Untergrund fugenfrei verlegen. Dafür wurden die Holzfaserdämmplatten zunächst vollflächig mit Diffuspachtel versehen und von innen auf die Bruchsteinwände geklebt. Anschließend wurde ein Armierungsgewebe eingebettet, um im nächsten Schritt die Oberflächen verspachteln zu können. Als Endbeschichtung kam ein biologischer Kalkputz zum Einsatz.
Ob im Innenraum, an der Fassade oder am Dach – eine fachgerecht ausgeführte Dämmung mit Holzfaserdämmstoffen ist eine baubiologisch sichere Möglichkeit für die Sanierung im Bestand, wie das Projekt in Albbruck zeigt. Das Resümee von Bauherr Christian Tröndle nach der herausfordernden, 14 Monate dauernden Sanierung, die im November 2021 beendet wurde, lautet: „Wir sind mit dem Projekt sehr zufrieden. Ein Gebäude mit Geschichte und Seele.“
Autor
Joachim Knappe leitet das Marketing bei Gutex in Waldshut-Tiengen.
Bautafel (Auswahl)
Projekt Sanierung und Umnutzung der „Alten Säge“ in Albbruck (Baden-Württemberg)
Bauherr Anja und Christian Tröndle
Planer Planungsbüro Bachmann, Hohentengen a. H., www.planungsbuero-bachmann.de
Innenausbau Güthler Holzbau GmbH, Waldshut-Tiengen, www.guethler-holzbau.de
Dacharbeiten J. Müller Holzbau GmbH, Waldshut-Tiengen, www.mueller-allesauseinerhand.com
Innendämmung Außenwände Bauherr Christian Tröndle in Eigenleistung
Dämmung „Gutex-Thermoroom“ (Innendämmung), „Gutex Thermoflex“ & „Gutex Ultratherm“ (Dach), Gutex Holzfaserplattenwerk, www.gutex.de