Neue Dachabdichtung für ehemalige Schlecker-Lagerhalle in Ehingen

Homogen verschweißbare EPDM-Dachbahn über bestehender PVC-Dachabdichtung verlegt

Die Hallendächer der ehemaligen Logistikzentrale des Unternehmens Schlecker in Berg (Ehingen) werden derzeit erneuert. Bei der Sanierung der ersten Dachfläche kam eine homogen verschweißbare EPDM-Dachbahn zum Einsatz. Zudem wurde die durchfeuchtete Mineralfaserdämmung ausgetauscht.

Über viele Jahre war Ehingen überregional als Sitz der ehemaligen Drogeriekette Schlecker bekannt. Der unrühmliche Niedergang des Unternehmens ist jedoch vielen Menschen in Erinnerung geblieben. Auch über ihr wirtschaftliches Ende hinaus hat das Unternehmen Spuren hinterlassen. Dazu gehört unter anderem das ehemalige Schlecker-Zentrallager in Berg bei Ehingen. Es bietet auf einer Fläche von 105 000 m² mit sechs Hallen ausreichend Fläche für die Lagerung von Gütern und Waren. Inzwischen werden die Hallenbauten mit Leichtdachkonstruktionen und Waschbetonfassaden von unterschiedlichen Unternehmen aus der Region genutzt, da eine große Nachfrage nach Lagerflächen besteht. Um auch zukünftig sichere und witterungsgeschützte Lagerräume anbieten zu können, entschied sich der neue Eigentümer dazu, die Dachabdichtung der Hallen sukzessive zu erneuern.

Sanierung mit EPDM-Dachbahnen

Mit der Sanierung der ersten, rund 12 500 m² großen Hallendachfläche beauftragte die Logistik-Park-Ehingen GmbH die M & D Flachdachtechnik GmbH aus Laupheim. Schon vor der anstehenden Sanierung der mit einer PVC-weich-Dachbahn abgedichteten Dachfläche suchte der Bauherr technischen Rat bei Alwitra-Fachberater Mark Banderitsch.

Die vorhandene Abdichtung aus PVC-Dachbahnen wurde mit EPDM-Dachbahnen überarbeitet
Foto: Alwitra / Sven-Erik Tornow

Die vorhandene Abdichtung aus PVC-Dachbahnen wurde mit EPDM-Dachbahnen überarbeitet
Foto: Alwitra / Sven-Erik Tornow

Nach einer gemeinsamen Begehung des zusätzlich an den Lichtkuppelanschlüssen undicht gewordenen Daches empfahl der Fachhandwerker und Spenglermeister Mark Banderitsch eine Sanierung mit der homogen verschweißbaren EPDM-Dachbahn „Evalastic“ von Alwitra. Dabei sollte die vorhandene PVC-Abdichtung auf der Dachfläche verbleiben und, zur Reduzierung von Spannungen aufgrund von Weichmacherauswanderungen, abschnittsweise eingeschnitten werden. Aufgrund von Undichtigkeiten in unmittelbarer Nähe zu den Lichtkuppeln galt es außerdem, die durchfeuchtete Mineralfaserdämmung auszutauschen.

Dachbahnen per Heißluft miteinander verschweißt

Schon nach der Einarbeitungsphase und den ersten sanierten Quadratmetern zeigte sich Dachdeckermeister Elvedin Nicevic überrascht von der hohen Verarbeitungsqualität der „Evalastic“-Dachbahnen. Die 1,55 m breiten und 25 m langen EPDM-Bahnen ließen sich gut verarbeiten, dank eines komfortablen Schweißfensters sowie einer einfachen Detailausführung. Damit stand dem wirtschaftlichen Erfolg der geplanten Sanierung aus Sicht des ausführenden Dachdeckerbetriebs nichts mehr im Wege.

In einzelne Abschnitte aufgeteilt, wude die vorhandene Abdichtung der Dachfläche zur Reduzierung von Spannungen eingeschnitten und stückweise saniert. Zuvor hatten die Dachdecker die Dachflächen von den bestehenden Blitzschutzleitungen befreit. Die neue Abdichtung aus EPDM-Dachbahnen wurde nach der Verlegung im Bahnensaum befestigt und überlappend mittels Heißluft-Schweißautomaten untereinander gefügt.

Die Fügung der zuvor im Nahtbereich mechanisch fixierten EPDM-Bahnen erfolgte mit einem Heißluftschweißautomaten
Foto: Alwitra / Sven-Erik Tornow

Die Fügung der zuvor im Nahtbereich mechanisch fixierten EPDM-Bahnen erfolgte mit einem Heißluftschweißautomaten
Foto: Alwitra / Sven-Erik Tornow
Die Befestigung der Bahnen erfolgte gemäß objektbezogener Windsogberechnung. Eine von Alwitra als kostenlose Serviceleistung angebotene Berechnung gibt Aufschluss über die Anzahl und den Abstand der notwendigen Befestiger. Insbesondere in den Rand- und Eckbereichen des Daches kommt es zu einer höheren Windsogbelastung.

Angepasstes Entwässerungskonzept

Eine Erhöhung der Wärmedämmschicht des Daches war aufgrund der aktuellen und zukünftig geplanten Nutzung der Halle als reine Lagerfläche nicht notwendig. Einzig die an die Lichtkuppeln angrenzenden und durchfeuchteten Mineralfaserdämmplatten wurden von den Dachdeckern ausgetauscht.

Rund um die Lichtkuppeln musste die durchnässte Dämmung erneuert werden
Foto: Alwitra / Sven-Erik Tornow

Rund um die Lichtkuppeln musste die durchnässte Dämmung erneuert werden
Foto: Alwitra / Sven-Erik Tornow
Anschließend wurden die Aufsetzkränze fachgerecht an die neue Flächenabdichtung angeschlossen. Im Zuge der Sanierung wurde das Entwässerungskonzept dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Dabei wurden nicht nur die vorhandenen Dachabläufe erneuert, sondern zusätzlich auch Notabläufe an den Attiken eingebaut. Hierfür mussten entsprechende Öffnungen in die Betonfassaden gesägt werden. In die Öffnungen wurden vorgefertigte Wasserspeier mit materialhomogenem Anschluss eingebaut. In knapp sechs Wochen konnte das 12 500 m2 große Hallendach auf dem Gelände des Logistikparks in Ehingen saniert werden

 

Autor

Sven-Erik Tornow ist Fachjournalist und betreibt die Agentur Flüstertüte in Köln. Er betreut unter anderem die Firma Alwitra bei der Pressearbeit.

Bautafel (Auswahl)

Bauherr Logistikpark-Ehingen GmbH, Berg bei Ehingen

Dacharbeiten M & D Flachdachtechnik GmbH, Laupheim, www.md-dachtechnik.de

Material/Hersteller „Evalastic“-EPDM-Bahnen, Alwitra GmbH, Trier, www.alwitra.de 

Allrounder in Abdichtungsfragen

Die „Evalastic“-EPDM-Bahnen werden laut dem ­Hersteller Alwitra seit mehr als 35 Jahren in allen Klimazonen der Welt verbaut. Thermoelastizität, Bitumenverträglichkeit, Dämmstoffneutralität und Weichmacherfreiheit sind Attribute, die der Bahn zugeschrieben werden. Weitere Eigenschaften der Bahn sind eine hohe Chemikalienbeständigkeit, FLL-geprüfte Durchwurzelungs- und Rhizomfestigkeit sowie eine hohe Kälteflexibilität bis minus 40 ºC. Die „Evalastic“-Bahnen können sowohl im vorkonfektionierten Nahtbereich als auch an jeder beliebigen Stelle durch Erwärmung mittels Heißluft materialhomogen und fremdstofffrei miteinander verschweißt werden. Dadurch ist es möglich, untrennbare und dauerhaft Nahtverbindungen zu produzieren. Mehr Informationen unter www.alwitra.de

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