Holz und Holzwerkstoffe im Bewitterungstest
Das Dresdener Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie (eph) führte im Auftrag der Firma Resysta aus Forsting einen künstlichen Bewitterungstest ausgewählter Materialien durch. Mit Hilfe des Xenon-Tests prüfte das Labor 15 Werkstoffe auf ihre Beständigkeit. 2000 Stunden Bestrahlung bei 55 °C Schwarzstandardtemperatur und 50 Prozent relativer Luftfeuchte – das entspricht laut Angaben des eph einer Außenbewitterung von 15 Jahren. Diese Bedingungen wendete das Labor auf verschiedene Holzwerkstoffe und Holzverbundwerkstoffe an, darunter die sibirische Lärche, thermisch modifizierte Esche, Ipe-Hölzer, Redwood, Bangkirai, Accoya Silberpatina sowie verschiedene Holz-Kunststoff Verbundprodukte (WPC) aus unterschiedlichen Ländern. Getestet wurde auch Resysta, ein faserverstärktes Hybridmaterial aus Reishülsen, Steinsalzen und Mineralöl. Der Bewitterungszyklus dauerte jeweils 18 Minuten, gefolgt von einer Trocknungsphase von 102 Minuten. Das Institut legte folgenden Bewertungsmaßstab an, um die Witterungsbeständigkeit zu charakterisieren: die visuelle Erfassung der Farbänderung mittels Graumaßstab nach DIN EN 20105-A02 nach einer Bestrahlungsdauer von 500, 1000, 1500 und 2000 Stunden.
Während gerade die klassischen Holzwerkstoffe sehr schnell Farbänderungen aufwiesen und bis auf das acetylierte Holz Accoya (2,5) alle die schlechteste Graumaßabstufe 1 erzielten, zeigten sich einige WPC-Stoffe nach 500 Stunden noch sehr farbstabil. Resysta plus Lasur und 2K-Versiegelung zeigte zu diesem Testzeitpunkt keinerlei Farbveränderung. Im Verlauf des Verfahrens fiel der Wert der WPC-Produkte deutlich, sodass auch dort die durchschnittliche Graumaßstabstufe bei 2 lag. Bei den Hölzern blieb es bei der Stufe 1 und der Feststellung, dass die Oberfläche spröde und rissig geworden war. Resystas Graumaßstab betrug nach 2000 Stunden Xenon-Test die Stufen 3,5 (unbehandeltes Resysta) und 4 (lasiert). Diese nur geringen Farbänderungen machen den Werkstoff damit zum Testsieger. Bei allen Produkten, die extremer Witterung ausgesetzt werden, finden auf der Oberfläche Veränderungen statt. Mechanische Veränderungen wie Quellen oder Schwinden konnten in diesem Test nicht dargestellt werden. Hier befindet sich Resysta sowohl Holz als auch WPC gegenüber laut Herstellerangaben im Vorteil, da es kein Wasser aufnimmt.