Große Dachfenster im Team eingebaut
Ein kleiner, alter Bauernhof in der Nähe von Crailsheim wird derzeit saniert. Unter dem Dach und im Erdgeschoss entstehen moderne Wohnräume. Im Steildach bauten Dachhandwerker zwei Dachfenster ein, die mit ihren Maßen von 78 x 206 cm zu Recht als „groß“ und „stattlich“ beschrieben werden können.
Das erfahrene Handwerkerteam der Firma Hermann Liebing aus Schwabach war mit der Planung, dem Aufmaß und dem Einbau der Dachfenster im Steildach des ehemaligen Bauernhofs beauftragt. Dabei wurden zwei Dachfenster vom Typ „FYU-V U3 pro Sky“ von Fakro nacheinander eingebaut. Diese haben eine Länge von 2,06 m und ein Gewicht von 61 kg pro Stück.
Nach dem Auspacken der Dachfenster erfolgte zunächst deren Funktionsprüfung. Die Transportsicherungslatte, Verpackungsmaterialien und Halterungen wurden von den Fenstern entfernt. Für den Einbau der Dachfenster musste ein Dachausschnitt in der richtigen Höhe und Position ausgemessen und angezeichnet werden.
Die Dachziegel werden rund um den späteren Fensterbereich abgedeckt
Foto: Fakro / Krumstroh
Das Öffnen des Dachs und das Abnehmen der Ziegel, jeweils eine Reihe rund um den späteren Fensterbereich, gingen schnell von der Hand. Vor dem Einsetzen der Fenster in die Dachkonstruktion wurde besonders achtsam gemessen. Wie üblich wurde ausreichend Abstand zwischen dem Fensterrahmen und den Sparren eingeplant, damit die Fenster später mithilfe von Montagewinkeln an der Lattung und den Sparren fixiert werden können.
An der Ober- und Unterseite des Fensterausschnitts werden Wechsel aus Holz eingebaut
Foto: Fakro / Krumstroh
Für die Unter- und Oberseite der Dachöffnung wurde jeweils ein stabiler Wechsel aus Holzbalken vorbereitet, zugeschnitten und eingebaut. Da der Abstand zur Dachkonstruktion an den Außenseiten nicht gegeben war, wurden die Sparren seitlich mit Beihölzern aufgedoppelt. Zwischen den Fenstern wurde ein bauseitiger Hilfssparren für die Befestigung der Dachfenster eingesetzt.
Saugheber halfen beim Handling
Parallel dazu wurden die Montagewinkel, passend zur geplanten Einbautiefe, am Fensterrahmen eingeschraubt. Da die Fenster mit 61 kg recht schwer sind, ist es wichtig, dass sie im Team eingesetzt werden. Hier zahlte sich die jahrzehntelange Erfahrung der Dachdecker der Firma Liebing aus.
Einbau des Fakro-Dachfensters im Team. Eine Decke schützt den Wechsel in der Dachöffnung vor Beschädigungen beim Einbau
Foto: Fakro / Krumstroh
Hilfreich beim Handling der langen Fenster waren die Saugheber, die auf die Scheibe aufgesetzt und für das Einheben der Fensters genutzt wurden. Für den Schutz des Rahmens wurden vor dem Einbau Decken auf den unteren Balken aufgelegt, die später wieder entfernt wurden. Nach dem Einsetzen wurden unten Keile in den Fensterausschnitt eingesetzt, damit das Fenster etwas Abstand zum unteren Balken erhält.
Der Einbau der 61 kg schweren Elemente funktionierte nur im Team. Hilfreich für den Einbau waren die Saugheber an den Scheiben
Foto: Fakro / Krumstroh
Die gute Planung zahlte sich aus, weil die parallel liegenden Dachfenster nach dem Einsetzen kaum ausgerichtet werden mussten. Der horizontale Abstand zwischen den zwei Fensterelementen und der Abstand zum oberen und unteren Balken mussten exakt parallel verlaufen, damit der Kombi-Eindeckrahmen, der beide Fenster zusammen in die Dacheindeckung integriert, akkurat passt.
Kombi-Eindeckrahmen mit elastischer Schürze
Die weiteren Arbeiten verliefen ähnlich wie bei Dachfenstern in den herkömmlichen Größen: Die Entwässerungs- und Wasserableitrinnen oberhalb der Fenster wurden am Sparren montiert und die Dämmwolle rund um die Fenster eingebracht. Anschließend wurde eine diffusionsoffene Folie rund um die Fenster festgetackert und mit Foliendichtband fixiert.
Zum Schluss wurde der Kombi-Eindeckrahmen samt Aluschürze von außen an die Fenster angepasst
Foto: Fakro / Krumstroh
Danach wurden die Dachziegel unter dem Fenster eingesetzt und der Kombi-Eindeckrahmen samt Aluschürze aufgesetzt und angepasst. Nach der Montage der unteren Elemente wurden die Seitenteile und die mittlere Rinne eingesetzt und die beiden Oberteile fixiert.
Viel natürliches Licht im Dachgeschoss
Den geringen Mehraufwand bei Einsetzen der großformatigen Dachfenster nahmen die Handwerker gerne in Kauf. Schon beim ersten Öffnen des Dachs wurde jedem bewusst, wie viel natürliches Licht in den späteren Wohnbereich fließen wird. Dabei zeigte sich, dass sich der Fensterflügel dank einem unten liegenden Griff und der höher versetzten Schwingachse sehr leicht bedienen lässt, obwohl er größenbedingt eigentlich recht schwer ist.
Erste Funktionsprüfung nach dem Einsetzen
Foto: Fakro / Krumstroh
Nach dem Einbau der beiden Fenster wurden noch weitere Dachfenster und ein Ausstiegsfenster zur zukünftigen Dachterrasse auf der gegenüberliegenden Gebäudeseite eingebaut.
Autor
Ulrich Krumstroh ist Inhaber der Presseagentur Elbfaktor in Trittau bei Hamburg und betreut Fakro bei der Pressearbeit.