Wohnhaus aus Recycling-Stoffen in Dänemark gebaut

In Dänemark hat das Architekturbüro Een til Een ein Wohnhaus komplett mit biologischen Baustoffen gebaut. Die Materialien bestehen teils aus recycelten Reststoffen der Landwirtschaft wie Gras, Stroh oder Seetang. Für die Fassade wählten die Planer „Kebony“-Holz, das bei direkter Witterung mit der Zeit eine silbergraue Patina entwickelt.

Für die Wände des Hauses wurde Stroh zu weichen Platten zusammengepresst und mit einem Biobrennstoff erhitzt. Die Platten sollen durch die sich bildenden Polymere ähnlich stabil wie Furniersperrholz sein und konnten daher für den Hausbau benutzt werden. Algen dienen als Dämmmaterial zwischen den Holzplatten. Für Balken wird Material aus Hanffasern und Sojabohnen genutzt, der Fußboden besteht aus Maisstärke.

Solarpanels produzieren den Strom für die Hausbewohner, eine Salzwasserbatterie speichert ihn. Diese ist nicht entflammbar, was ein wichtiger Faktor bei einem komplett aus natürlichen Materialien gebauten Haus ist. Anstelle eines gängigen, aber schwer recycelbaren Betonfundaments, wählten die Architekten eine Pfahlgründung. Im Gegensatz zu einem durchgehenden Fundament wird der Boden dabei nicht komplett versiegelt. Nach dem Bau lässt sich das Modulhaus im Prinzip auch an einen beliebigen anderen Ort versetzen. Das „Biologische Haus“ ist der erste Bau im Zusammenhang mit der Eröffnung des „Biotope“ (Middelfart, Dänemark) – eines neuen Ausstellungsparks und Wissenszentrums für nachhaltiges Bauen. Seit November 2017 kann man den Prototyp in der Bauausstellung besichtigen. Middelfart ist mit dem Auto oder Zug von Flensburg in eineinhalb Stunden erreichbar.

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