Bauder zieht Bilanz und stellt Neuheiten vor
Messe Dach+Holz 2024 in StuttgartFür das Unternehmen Bauder war 2023 ein erfolgreiches Jahr: Der Dachsystemhersteller hat im Vorjahr einen Umsatz von insgesamt 1054 Mio. Euro erwirtschaftet. Damit ist die Umsatzentwicklung zwar leicht rückläufig gegenüber dem Jahr 2022 (1079 Mio. Euro). Dennoch blicke das Unternehmen insgesamt positiv und zuversichtlich auf das Jahr 2024, wie die Bauder-Geschäftsleitung auf der Messe Dach+Holz im März berichtete.
Tim, Mark und Jan Bauder (v.l.n.r.) bilden aktuell die vierte Generation der Geschäftsführung der Paul Bauder GmbH & Co. KG und blicken zuversichtlich und positiv auf das Geschäftsjahr 2024
Foto: Paul Bauder GmbH & Co. KG
Der Flachdachmarkt hatte aus Sicht der Bauder-Geschäftsleitung vor allem 2022 mit einer extremen Rohstoffpreisentwicklung sowie Verfügbarkeitsproblemen zu kämpfen. Die Unsicherheiten auf dem Markt bremsten die Investitionsbereitschaft und sorgten dafür, dass der Flachdachmarkt auch 2023 weiterhin rückläufig gewesen sei. Für 2024 prognostiziert das Unternehmen ein leicht höheres Niveau als im Vorjahr.
Auf dem Steildachmarkt ist Bauder in Deutschland nach eigenen Angaben Marktführer bei der Aufsparrendämmung mit PU-Hartschaumdämmplatten. In diesem Bereich war der Markt 2023 geprägt von großen Verunsicherungen hinsichtlich des „Heizungsgesetzes“ und staatlicher Förderprogramme. Dieses Jahr sehe die Situation besser aus: Um einen Zuschuss entsprechend BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) oder steuerliche Vorteile entsprechend der Energetischen Sanierungsmaßnahmen-Verordnung (ESanMV) in Anspruch nehmen zu können, müsse ein U-Wert von 0,14 W/m²K bei der Dachdämmung erreicht werden. Da sich diese Vorgabe nur mit einer effizienten Dämmung realisieren lasse, erkennt die Firma Bauder hier wichtige Impulse für den Sanierungsmarkt. Den Bereich Neubau sieht das Unternehmen weiterhin auf niedrigem Niveau.
Investitionen in bestehende Werke
In den vergangenen zwei Jahren hat das Unternehmen in neue und vorhandene Standorte investiert. Bauder produziert derzeit in acht Werken in Deutschland und Österreich und beschäftigt insgesamt 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dabei gab es in den vergangenen beiden Jahren mehrere Werkserweiterungen: zum einen die Erweiterung des Bauder-Werks in Schwepnitz (Sachsen) mit neuer FPO- und PVC-Anlage, eine weitere im österreichischen Bruck mit einer PU-Fertigung und der Ausbau des Standorts in Landsberg mit neuer Flüssigkunststoffproduktion. 2023 hat der Bau des neunten Bauder-Standorts im französischen Drusenheim begonnen, dort sollen künftig hochwertige Bitumen-Abdichtungen und PU-Dämmstoffe für den europäischen Markt produziert werden.
Ausblick für dieses Jahr
Dieses Jahr möchte das Unternehmen seine Marktposition in Deutschland und Europa weiter ausbauen, mit einem kompletten Produktsortiment und Dachsystemen für das Dichten, Dämmen, Begrünen, die Absturzsicherung und Energiegewinnung vom Dach. Als „Schlüssel zum sicheren Dach“ sieht das Unternehmen neben praxisgerechten Produkten das Zusammenspiel mit fachlich gut ausgebildeten Handwerkerinnen und Handwerkern. Jährlich nutzten etwa 3000 Architektinnen und Architekten sowie etwa 700 Dachhandwerkerinnen und -handwerker die Dachsymposien und Verarbeitungsschulungen von Bauder.
Neuheiten und Sortimentserweiterungen
Für die Produktion des biomassebilanzierten PU-Dämmstoffs „Bauder Eco“ (WLS 024) soll künftig noch mehr Biomasse und weniger fossile Rohstoffe eingesetzt werden
Foto: Paul Bauder GmbH & Co. KG
Auf der Messe Dach+Holz im März hat Bauder eine Reihe an neuen Produkten vorgestellt. So wird bei dem biomassebilanzierten PU-Dämmstoff „Bauder Eco“ in der Herstellung künftig noch mehr Biomasse (insgesamt 80 Prozent) eingesetzt und damit der Anteil fossiler Rohstoffe auf 20 Prozent reduziert. Bei den Produktvarianten „Bauder Eco S“ für das Steildach und „Eco F“ für das Flachdach wird für die Dämmung eine beidseitig atmungsaktive Deckschicht aus Kalk von Muschelschalen in Verbindung mit einem Glasvlies verwendet. Zusätzlich kommen recycelte Wertstoffreste wie Säge- und Fräsabfälle zum Einsatz, die bei der Produktion der Dämmstoffe anfallen und wieder zu Rohstoffen umgewandelt werden.
Die Solar-Unterkonstruktion „Bauder Solar F XL“ eignet sich für die Aufnahme größerer Photovoltaikmodule. Sie wird durchdringungsfrei auf der Dachabdichtung befestigt
Foto: Paul Bauder GmbH & Co. KG
Die Solar-Unterkonstruktion „Bauder Solar G Light“ wurde für die Kombination mit Gründachaufbauten entwickelt. Das System wird durchdringungsfrei montiert, die Unterkonstruktion wird durch die Auflast des Substrats auf Drän-, Speicher- oder Retentionselementen von Bauder in Position gehalten. Die Solar-Unterkonstruktion „Bauder Solar F XL“ für Flachdächer eignet sich für die Aufnahme größerer Photovoltaikmodule. Mit der Unterkonstruktion lassen sich PV-Anlagen auf Flachdächern mit Bitumen- oder Kunststoffabdichtungsbahnen errichten. Befestigt wird die Unterkonstruktion durchdringungsfrei durch die Verschweißung auf der Dachabdichtung mit Manschetten. Entwickelt wurde das System insbesondere für Dächer mit geringen Lastreserven.
Weitere Informationen über die Produkte von Bauder gibt es unter: www.nutzedeindach.de.