Sockel geschützt vor Feuchtigkeit und Spritzwasser

Polymermodifizierte Dickbeschichtung als Bauwerksabdichtung im Holzbau

Mit einem Reihenhaus in Holzbauweise hat die Zimmerei Keller Wohnraum für drei Parteien in Laufach geschaffen. Um das Bauwerk gegen aufsteigende Feuchtigkeit und Spritzwasser zu schützen, nutzten die Handwerker eine schnellabbindende, polymermodifizierte Dickbeschichtung für den Sockelbereich.

Mit mehr als 35 Jahren Arbeitserfahrung hat sich die Zimmerei Keller aus Laufach über die Region Aschaffenburg hinaus einen Namen gemacht. Neben klassischen Arbeiten wie Dachstühlen baut das Team rund um Geschäftsführer Till Keller auch Massivholzhäuser und Häuser in Holzrahmenbauweise. Auf dem Werksgelände der Zimmerei werden dafür die Bauteile passgenau vorgefertigt und auf die Baustelle geliefert. 

Als Bauherr, Generalunternehmer und ausführender Fachbetrieb in einem hat die Zimmerei Keller 2019 ein Reihenhaus im unterfränkischen Laufach geplant und erbaut. Entstanden ist ein moderner Wohnkomplex für drei Parteien. Eines der wenigen Bauteile, das dabei nicht aus Holz besteht, ist die Betonbodenplatte. Diese verbindet alle drei Häuser miteinander.

Die Wahl der Abdichtung

Nach nur wenigen Wochen standen die Häuser. Die Fassaden wurden teils verputzt und teils mit Holz verkleidet. Gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich und als Sockelabdichtung nutzten die Fachhandwerker eine schnellabbindende, polymermodifizierte Dickbeschichtung.

Eine fachgerechte Sockelabdichtung mit flexiblen, polymermodifizierten Dickbeschichtungen (FPD) verhindert, dass aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich oder Niederschlags- beziehungsweise Spritzwasser in den Gebäudekern eindringen kann. Das gilt gleichermaßen für Gebäude in Massiv- und Holzbauweise. Die fachliche Grundlage dafür bildet die „Richtlinie für flexible polymermodifizierte Dickbeschichtungen (FPD)“, die der Verband Deutsche Bauchemie 2020 herausgegeben hat. Die Richtlinie erleichtert die Planung von Abdichtungen und gibt Hinweise zur Ausführung. Sie steht zum kostenlosen Download bereit unter https://deutsche-bauchemie.de/publikationen.

Abdichtungsarbeiten in den Wintermonaten

„Bei diesem Projekt war der Beratungsprozess ein wenig intensiver als sonst“, berichtet Klaus Burger, Fachberater für Bautenschutz-Systeme bei Saint-Gobain Weber. Bei früheren Bauprojekten hatte die Zimmerei Keller mit Abdichtungsfolien gearbeitet. Bei dem Bau des Reihenhauses entschied sich der Holzbaubetrieb jedoch für die Reaktivabdichtung „weber.tec Superflex D 24“. Klaus Burger erklärt: „Die Bauwerksabdichtung auf Basis einer reaktiv abbindenden, bitumenfreien Bindemitteltechnologie trocknet schnell und witterungsunabhängig durch. So konnten die Abdichtungsarbeiten ohne Weiteres in den Wintermonaten durchgeführt werden.“ Das Material erfüllt die Anforderungen der Prüfgrundsätze nach der „FPD“-Richtlinie. Es ist für verschiedene Zwecke einsetzbar und kam bei dem Bau des Reihenhauses als überputzbare Sockelabdichtung, Horizontalabdichtung sowie zur Abdichtung der bodentiefen Fenster und Türen zur Anwendung. 

Ausführung der Sockelabdichtung

Um eine sichere Bauwerksabdichtung zu erstellen, wurden der gesamte spritzwasserbelastete Sockel bis 30 c m oberhalb der Erdgrenze sowie die erdberührten Bauteile abgedichtet. Dafür wurde zunächst die Bodenplatte gereinigt, abgeschliffen und entstaubt. Anschließend wurde die Fläche mit „weber.prim 900“ grundiert. Für die Holzbauteile genügten ein sauberer Schliff und eine staubfreie Fläche als Haftgrund. Auf die Stirnseite der Betonbodenplatte sowie auf den Holzwerkstoffsockel wurde mit „weber.tec Superflex D 24“ eine vollflächige Kratzspachtelung aufgebracht. Um den Übergang zwischen Bodenplatte und Holzbauteilen sicher gegen eindringende Feuchtigkeit abzudichten, wurde die systemgeprüfte Dichtfolie „weber.sys 982“ in die Abdichtung „weber.tec Superflex D 24“ mittig eingearbeitet. Im Anschluss wurde die zweite Abdichtungslage aufgetragen. Bereits nach 24 Stunden war das Material vollständig durchgetrocknet.

Verzögerungen waren kein Problem

Damit auch an Türen und Fenstern keine Feuchtigkeit in das Gebäude eindringt, bearbeiteten die Fachhandwerker die Bauwerksöffnungen genauso wie die Sockelflächen von außen. Die Abdichtungsarbeiten rund um den Gebäudesockel schloss das Team um Till Keller im November 2019 ab. Fenster und Türen wurden erst zu Beginn des Folgejahres geliefert und eingebaut. „Im Februar habe ich mit einem Anwendungstechniker die Baustelle besucht, um die Abdichtungsmöglichkeiten der bodentiefen Fenster und Türen mit der Zimmerei Keller abzustimmen“, sagt Klaus Burger. Auch hier wurde eine fachgerechte Lösung mit „weber.tec Superflex D 24“ gewählt. Die bodentiefen Fenster- und Türenelemente wurden dafür mit einem Schleifmittel angeraut und mit einer Verdünnung gereinigt. Danach wurden mit der einseitig selbstklebenden Dichtfolie „weber.sys 982 SK“ und der Abdichtung „weber.tec Superflex D 24“ alle Übergänge zwischen den Bauteilen und den bodentiefen Tür- und Fensterprofilen abgedichtet und an die bereits vorhandene Sockelabdichtung angeschlossen.

Fazit

Um bei Gebäuden in Holz- oder Holzrahmenbauweise für einen dauerhaften Werterhalt zu sorgen, ist der fachgerecht ausgeführte Feuchteschutz entscheidend. Die seit vielen Jahren für Gebäude in Massivbauweise genutzte Reaktivabdichtung „weber.tec Superflex D 24“ eignet sich dabei gleichermaßen für Holzhäuser, wie auch das Projekt in Laufach zeigt.

Autor

Michael Bertels ist Leiter im Produktmarketing Bautenschutzsysteme bei der Saint-Gobain Weber GmbH in Düsseldorf.

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