Salzlagerhalle mit hölzernem Dachtragwerk
Schaffitzel Holzindustrie baut neue Salzlagerhalle für SWS AG in HeilbronnKnapp fünf Millionen Tonnen Salz fördert das Heilbronner Steinsalzbergwerk (SWS AG) pro Jahr. Da die bisherigen Lagerkapazitäten knapp wurden, entschied sich die SWS AG für den Bau einer neuen Salzlagerhalle. Der Durchmesser der neuen Halle beträgt 45 m, die Höhe 29 m im Scheitelpunkt. Das kuppelförmige Dachtragwerk aus Holz ruht auf einem 10 m hohen Betonsockel. Produziert wurde es von der Firma Schaffitzel Holzindustrie, deren Leistungen umfassten die Montage und Lieferung des Holztragwerks, die Bauleitung, Dachabdichtung, statische Berechnung (Detailplanung/Konstruktionsplanung) und Dachentwässerung. Die Firma ifk-Dachtechnik als Subunternehmer übernahm die Montage inklusive der Dachabdichtung. Das Dachtragwerk wurde dabei in 16 einzelne Segmente unterteilt. Diese treffen im Firstbereich an einen Stahlkranz (V4A, nicht rostender Stahl) mit einem Durchmesser von 4 m. Mit einer Montagehöhe von rund 25 m stellten dieser Kranz und seine Verbindung zu den Holzsegmenten eine besondere Herausforderung dar. Für die Montage der Dachsegmente wurde daher ein spezielles Gerüst aufgestellt, dass den Stahlkranz vorübergehend tragen konnte.
Mit OSB-Platten beplankt und abgedichtet
Die Dachsegmente bestehen aus geteilten Brettschichtholz-Hauptbindern mit Nebenträgern. Von außen sind die Dachsegmente mit OSB-Platten beplankt, die mit Kunststoffdachbahnen abgedichtet sind („Rhepanol hfk“ von FDT). Alle Dachsegmente fertigten die Handwerker am Boden auf einem Montagegerüst vor. Der Hauptbinder des Dachtragwerks mit einer Bogenlänge von 26,50 m wurde der Länge nach in zwei Teilbinder geteilt. Unter Berücksichtigung eines kleinen Luftspalts zum Toleranzausgleich wurden die Segmente an den stabilsten Punkten zusammengefügt. Gleichzeitig wurde oberseitig an den Verbindungspunkten eine zusätzliche OSB-Platte sowie eine weitere überlappende Abdichtung angebracht, um das Holz gegen eindringende Feuchtigkeit zu schützen. Bei dieser Art der Tragwerkkonstruktion sind keine zusätzlichen Dachverbände notwendig, da die OSB-Platten als Dachscheibe schubsteif ausgebildet sind. Die Dachentwässerung wird über Kastenrinnen und rostfreie Regenfallrohre sichergestellt.
Allgemein ist beim Bau von Salzhallen darauf zu achten, dass die verwendeten Materialien nicht auf Dauer vom Salz angegriffen werden. Holz ist gegenüber Salz resistent und braucht keine chemische Beschichtung – das Salz trägt sogar zur Konservierung des Holzes bei. Rostfreier Stahl wurde beim Bau der Lagerhalle nur dort eingesetzt, wo er durch Holz und Beton nicht zu ersetzen war. Das Richtfest der Lagerhalle war Mitte Juli 2019. Nach Fertigstellung Ende August sollen erstmals bis zu 300 t Salz pro Stunde in die neue Lagerhalle befördert werden. Mehr Informationen zum Bau der Salzlagerhalle finden Sie unter www.schaffitzel.de .