Liebe Leserinnen, liebe Leser,
„Zum Glück können wir trotz der Corona-Krise weiterarbeiten“, diesen Satz von Dachdeckermeister Marco Lecher aus Kolkwitz/Cottbus dürften wohl viele Dachdecker und Zimmerer zurzeit unterschreiben. Während Hotels, Restaurants, Kinos, Kneipen und viele Geschäfte durch die Corona-Pandemie schließen mussten, dürfen Betriebe des Bauhandwerks im Moment, Anfang April, noch weiter ihrer Arbeit nachgehen.
Allerdings bleibt auch das Baugewerbe nicht von den Auswirkungen der Corona-Pandemie verschont. Das zeigt eine Umfrage des Zentralverbands des deutschen Handwerks, die Ende März durchgeführt wurde: Über die Hälfte der befragten Betriebe aus dem Bauhauptgewerbe (61 Prozent) gaben an, infolge der Corona-Krise von Umsatzrückgängen betroffen zu sein. Von Auftragsstornierungen waren 45 Prozent der befragten Baubetriebe betroffen, 41 Prozent klagten über fehlendes Personal. Berufe aus der Kfz-, Gesundheits- und Dienstleistungsbranche waren zwar laut der Umfrage unter 4895 Handwerksbetrieben noch stärker von den Folgen der Pandemie betroffen. Jedoch sind auch bei Dachdecker- und Zimmereibetrieben die Folgen der Krise zu spüren. So auch im Betrieb von Dachdeckermeister Marco Lecher: Dadurch, dass Schulen, Kitas und Kindergärten im März und April vorübergehend geschlossen waren, mussten die Mitarbeiter sich teilweise frei nehmen, um ihre Kinder zu betreuen. Außerdem wurden Aufträge von Privatkunden soweit wie möglich verschoben, um Kontakte zu vermeiden.
Denn Abstand halten, Atemschutz tragen und die Hände waschen oder desinfizieren, all das soll helfen, eine Ansteckung mit dem Corona-Virus zu vermeiden. Kein Wunder, dass der Umsatz mit medizinischen und pharmazeutischen Produkten steigt, wie aktuelle Zahlen des statistischen Bundesamts zeigen. Das ist auch bei Online-Händlern zu spüren. „Wir hatten in den letzten 30 Tagen durchschnittliche Wachstumsraten im Online-Verkauf von über 115 Prozent“, sagt Urs Nies, Leiter des Bereichs E-Commerce bei der Online-Plattform Dachdeckermarkt24, „dabei laufen Artikel aus dem Bereich Arbeitsschutz, wie Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel, überdurchschnittlich gut.“
Doch was ist, wenn man sich trotz aller Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen mit dem Virus infiziert? Auch das ist schon passiert, ganze Betriebe mit 15 und mehr Mitarbeitern müssen vorübergehend dichtmachen, wenn die Mitarbeiter in Quarantäne sind. Gut, dass es für solche Fälle Unterstützung vom Staat in Form von Hilfskrediten, Corona-Sofortgeldern oder Kurzarbeitergeld gibt. Eine Übersicht zu Anträgen für Corona-Soforthilfen, die in Ihrem Bundesland verfügbar sind, finden Sie online unter https://tinyurl.com/sxy76b9 , mehr Informationen über Kredite für Ihr Unternehmen erhalten Sie unter www.kfw.de und zu Kurzarbeitergeld unter www.arbeitsagentur.de/corona-kurzarbeit .
An dieser Stelle wünsche ich allen Menschen, deren Gesundheit oder berufliche Existenz von der Corona-Pandemie gefährdet ist, dass Sie die Krise gut überstehen und wir bald wieder zur Normalität zurückkehren können.
Bleiben Sie gesund und frohes Schaffen!