Lärmreduzierte Trennscheiben
Lärm auf dem Bau ist nicht nur ein Ärgernis für die Nachbarn, sondern auch die wichtigste Ursache für Berufskrankheiten im Baugewerbe. Lärm zu vermeiden ist also die beste Prävention und noch dazu gesetzlich vorgeschrieben – besonders, wenn es so einfach geht wie mit lärmreduzierten Trennscheiben.
Lärm macht krank, sorgt oft genug für dauerhafte Gesundheitsschäden und verursacht dadurch auch hohe gesellschaftliche Kosten. Die umfangreichen gesetzlichen Regelwerke und Richtlinien zum Arbeitsschutz haben den Schutz vor Lärm daher schon früh berücksichtigt; die letzten Aktualisierungen und Erweiterungen der „Lärm- und Vibrations- Arbeitsschutz-Verordnung“ und der „Technischen Regeln zur Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung“ stammen aus den Jahren 2007 beziehungsweise 2010. Es gibt einen wesentlichen Grundsatz, der ganz unabhängig von konkreten Grenz- und Immissionswerten beim Arbeitsschutz anzuwenden ist: Konstruktive beziehungsweise technische Maßnahmen zur Lärmvermeidung haben höchste Priorität. Erst wenn sich die Lärmentwicklung nicht vermeiden lässt, darf mit organisatorischen Maßnahmen und als dritte Stufe mit persönlicher Schutzausrüstung nachgeholfen werden.
Lärmproblem Trennscheibe: deutliche Schallreduktion möglich
Die größte Lärmquelle bei der Arbeit sind Maschinen. Oft ist es gar nicht das Motor- und Antriebsgeräusch, das die größte Lautstärke und die unangenehmsten Tonfrequenzen erzeugt. Zu den prominentesten Lärmquellen gehört das Arbeiten mit Trennscheiben – bei Winkelschleifer, Flex und Steinsäge ist das unvermeidliche hochfrequente Schneidgeräusch der Trennscheibe selbst die Ursache für einen großen Teil des Lärms. Marcrist, Hersteller von Diamantwerkzeugen aller Leistungsklassen, ist das Problem jetzt auf konstruktiven Weg angegangen. Eine nach neuen Prinzipien aufgebaute Trennscheibe reduziert das Betriebsgeräusch wesentlich.
Als konstruktive Basis der starren Trennscheiben-Grundstruktur dient ein rund um die Drehachse konzentrierter patentierter Panzerkern. Er verleiht der Scheibe ihre außergewöhnliche Eigenstabilität, sorgt für vibrationsarmen Betrieb und einen präzisen Geradeauslauf. Erst bei einem Seitenschub von 18 kg wird die lärmreduzierte Diamant-Trennscheibe BF850 um ganze 0,9 mm aus der Schneidebene gelenkt – diese Auslenkung zeigen herkömmliche Scheiben schon bei einer seitlichen Belastung von 4 bis 8 kg. Das bedeutet, dass sich das Werkzeug beziehungsweise bei Tisch-Steinsägen das Schneidgut sehr leicht und sicher führen lässt und aus jeder Stand- und Winkelposition heraus akkurate Schnitte möglich sind. Auch die individuell gestaltete Lochung der Scheibe trägt ihren Teil zur Anwendungssicherheit bei: Schon bei geringer Umdrehungszahl erscheint die Trennscheibe transparent und erlaubt dann durch die Scheibe hindurch Sicht auf das gesamte Werkstück und den Schnittverlauf.
Hersteller Marcrist betont die ungewöhnlich hohen Standzeiten der lärmreduzierten Diamant-Trennscheibe BF850 und bietet eine 30 Tage-Testphase mit Geld-zurück-Garantie für nicht zufriedene Nutzer – die Rücklaufquote sei allerdings kaum nennenswert, hört man bei Marcrist, das Diamantwerkzeug beweise seine Qualitäten in der Praxis.
Die positiven Folgen
Was eine lärmreduzierte Trennscheibe in der Praxis bedeutet, zeigt ein Blick auf die einschlägigen Regelwerke. Die lärmbezogenen Arbeitsschutz-Maßnahmen sind an sogenannte untere und obere Auslösewerte gebunden. Ab dem unteren Auslösewert von 80 db(A) beziehungsweise Lärmspitzen von 135 db(C) muss ein Gehörschutz vom Arbeitgeber zur Verfügung gestellt werden, die lärmexponierten Mitarbeiter müssen entsprechend unterwiesen werden und es muss eine Gesundheitsüberwachung angeboten werden. Ab einem oberen Auslösewert von 85 db(A) beziehungsweise Lärmspitzen von 137 db(C) entsteht eine Pflicht zum Tragen von Lärmschutz, und es muss ein Programm zur Lärmminderung erstellt und durchgeführt werden. Bei den üblicherweise vielen beteiligten Personen und Gewerken auf der Baustelle, ganz zu schweigen von betroffenen Nachbarn und Hausbewohnern, ist schon die Überwachung der Einhaltung dieser Vorschriften in der Praxis schwierig. Bei handelsüblichen, nicht geräuschreduzierten Standard-Trennscheiben wird der untere Auslösewert bei typischen Lärmemissionen noch in einem Abstand von etwa 50 Meter vom Werkzeug erreicht, der obere Auslösewert typischerweise in Entfernungen von etwa 30 Metern. Lärmreduzierte Trennscheiben könnten diese Werte deutlich verbessern und die Zonen, in denen der Auslösewert erreicht wird, wesentlich kompakter halten.
Lärmreduzierte Trennscheiben – eine wünschenswerte Verbesserung
Mit einer einfachen Maßnahme, nämlich dem Einsatz einer lärmreduzierten Trennscheibe, reduziert sich nicht nur der Aufwand für die Überwachung der Baustelle im Sinne des Arbeitsschutzes ganz erheblich, auch die konkret zu treffenden Maßnahmen zum Gesundheitsschutz werden deutlich überschaubarer. Allein die in den Arbeitsschutzbestimmungen mit zweiter Priorität geforderten organisatorischen Maßnahmen zur Vermeidung von Lärmexposition sind mit großem Aufwand verbunden – die Überwachung der Arbeitsschutzmaßnahmen in den Bereichen mit den entsprechenden Auslösebereichen ist umso schwieriger, je größer diese Areale sind. Außerdem wird Lärm inzwischen zunehmend als ein Umweltproblem ersten Ranges wahrgenommen, das möglichst im Ansatz bekämpft werden soll. Wichtiger unter dem Aspekt der juristischen Verantwortlichkeit des Lärm-Verursachers – und das können unter rechtlichen Gesichtspunkten unter verschiedenen Gesichtspunkten die Handwerksbetriebe und ihre Mitarbeiter sein, aber auch eine eventuell vorhandene Bauleitung oder der Auftraggeber – ist die schlichte Tatsache, dass es beim Lärmschutz eine Priorität technischer Lösungen bei der Lärmvermeidung gibt. Trennscheiben, die durch ein neues Konstruktionsprinzip leisere Betriebsgeräusche erreichen, werden diesem Grundsatz besonders gerecht.
Zu den größten Lärmquellen gehört das Arbeiten mit Trennscheiben