Dichtes Dach mit neuer Solaranlage
Das Satteldach eines Einfamilienhauses im Bergischen Land wurde saniert. Auf den südlich ausgerichteten Dachflächen des Hauses und auf dem flach geneigten Pultdach eines Wintergartens wurden Photovoltaikmodule installiert. Dafür kamen vormontierte Solarmontageschienen zum Einsatz.
Auch wenn es derzeit nicht danach aussieht, steht Deutschland vor einer weiteren Sanierungswelle, die dringend nötig ist. Einerseits, um die hochgesteckten Ziele der Energiewende zu erreichen, und andererseits, um Schritt für Schritt unabhängiger von fossilen Energieträgern zu werden. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ermittelt, dass etwa drei Viertel des Altbaubestandes in Deutschland noch vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung im Jahr 1979 errichtet und bis heute gar nicht oder nur geringfügig energetisch saniert wurden. Dabei muss es nicht immer eine Komplettsanierung sein: Die Eigentümer eines Einfamilienhauses im Bergischen Land entschlossen sich, nicht die gesamte Gebäudehülle zu ertüchtigen, sondern zunächst nur das Dach ihres Hauses energetisch sanieren zu lassen. Neben einer angemessenen Dämmung und Neudeckung erhielt das Dach in Teilbereichen eine Photovoltaik-Anlage.
Das sanierte Dach des Einfamilienhauses im Bergischen Land mit neu installierter Photovoltaikanlage
Foto: Alwitra/Sven-Erik Tornow
Im Sommer 2023 begann die Erneuerung des Satteldaches mit zwei Gauben und einem eingebundenen Zwerchdach. Umgesetzt wurde die Sanierung vom Dachdeckerbetrieb Rosenlöcher Bedachungen aus Morsbach. Neben der gesamten Sanierungsplanung koordinierte Dachdeckermeister Timo Rosenlöcher auch die Montage der PV-Anlage auf den südlich ausgerichteten Dachflächen. „Wir arbeiten in diesem Bereich mit einem zuverlässigen Partner zusammen, mit dem wir uns bei jedem Projekt schon im Vorfeld abstimmen“, erklärt Timo Rosenlöcher.
Energetische Dachsanierung
Bevor es zur Installation der insgesamt 26 PV-Module kam, musste zunächst das vorhandene Dach bis auf die Tragkonstruktion zurückgebaut werden. Im Anschluss erfolgte ein Neuaufbau der Dachflächen mit einer 160 mm dicken Zwischensparrendämmung aus Mineralwolle, ergänzt um weitere 40 mm Holzfaserdämmung. Auf die über den Sparren verlegte und luftdicht angeschlossene Dampfbremse folgte eine zusätzliche Dämmschicht aus 100 mm dicken Holzfaserdämmplatten. Die anschließend in den Sparren fixierte Konterlattung sichert die Aufsparrendämmung zusätzlich und schafft mit der auf die Deckung abgestimmten Traglattung den notwendigen Platz für die Hinterlüftung der Dacheindeckung. Als Deckmaterial für die Steildachflächen kam ein durchgefärbter Sanierungsziegel in graphitgrau zum Einsatz.
Teildachflächen mit Kunststoffbahnen abgedichtet
Ein straßenseitiges Gaubendach sowie das flach geneigte Pultdach des in die Gebäuderückseite integrierten Wintergartens wurden ebenfalls neu abgedichtet. Hier kam die Dachbahn „Evalon VG“ von Alwitra zum Einsatz, die mit einer Hochpolymerlegierung aus Ethylen-Vinylacetat-Terpolymer (EVA) und Polyvinylchlorid (PVC) eine homogene Dichtschicht bildet.
Das flach geneigte Pultdach des in die Gebäuderückseite integrierten Wintergartens wurde neu abgedichtet. Hier kam die Dachbahn „Evalon VG“ von Alwitra zum Einsatz
Foto: Alwitra/Sven-Erik Tornow
Alwitra bietet ein großes Sortiment an Zubehör an, um alle üblichen Details am Dach fachgerecht ausführen zu können. Dazu gehört auch die Montageschiene „Evatec Solar 450“, mit der Photovoltaikmodule selbst bei größeren Dachneigungen auf Dächern mit Alwitra-Dachabdichtungen installiert werden können. Die Montageschienen kamen auch auf dem flach geneigten Pultdach des Einfamilienhauses im Bergischen Land zum Einsatz.
Fixierung der Photovoltaikmontageschienen mit Schrauben in der Dachschalung aus Rauspundbrettern
Foto: Alwitra/Sven-Erik Tornow
Die PV-Montageschiene „Evatec Solar 450“ von Alwitra wird komplett vormontiert angeliefert. Sie besteht aus einem Dämmstoffkern, einer Aluminium-Tragschiene, einem „Evalon“- oder „Evalastic“-Formteil zur Abdichtung, einem Aluminium-Deckprofil sowie einem Sonderformteil aus Edelstahl. Dieses nimmt den ebenfalls mitgelieferten „Rapid“-Systemverbinder der Schletter Solar GmbH auf. Befestigt wird die Schiene auf dem Dach mit dafür zugelassenen Dachbauschrauben, die von oben durch die vorhandene Abdichtung in der Dachtragschale verschraubt werden. Anschließend muss nur noch das materialhomogene Formteil mit der Flächenabdichtung verschweißt werden.
Üblicherweise auftretende, abhebende und schiebende Kräfte werden aufgrund der mechanischen Verankerung der Schiene sicher in die Tragschicht abgeleitet und nicht in die Dachabdichtung. Darüber hinaus haben thermische Zwangskräfte oder Temperaturwanderungen der Solarmodule keine Auswirkungen auf die Standsicherheit oder die Dachabdichtung. Für den Einsatz der Schiene auf Tragschichten aus Holz und Stahltrapezblechen liegen umfangreiche statische Begutachtungen vor.
Kleine Schritte – große Wirkung
Auf dem flach geneigten Pultdach des Einfamilienhauses im Bergischen Land wurden die PV-Montageschienen von Alwitra gemäß eines durch den Hersteller erstellten Projektierungsplans montiert. Der Plan sah eine optimierte Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Dachflächen vor. Nach der Einbindung der Schienen in die Flächenabdichtung über die mitgelieferten Formteile konnten sowohl die Unterkonstruktion als auch die PV-Module installiert werden. Für die Eigenheimbesitzer waren die energetische Dachsanierung und die Installation einer PV-Anlage ein erster Schritt in eine ressourcenschonendere Zukunft.
Alle Montageschienen sind auf dem flach geneigten Pultdach des Wintergartens verlegt und verschweißt. Bei der nachfolgenden Installation der PV-Module erfolgte kein Eingriff mehr in die DachabdichtungFoto: Alwitra/Sven-Erik Tornow
Autor
Sven-Erik Tornow ist freier Fachjournalist, Inhaber der Agentur „Flüstertüte“ für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Köln und unterstützt die Alwitra GmbH bei der Pressearbeit.