System erkennt Schäden an Holzbrücke
Brücken aus Holz haben hierzulande eine lange Tradition. Holzbrücken sind jedoch nur langlebig, wenn sie ausreichend geschützt sind. Sonst kann es zum Feuchtebefall kommen. So auch im nordrhein-westfälischen Overath: 2012 musste der marode gewordene, 20 m lange Lölsberger Steg gesperrt und später ersetzt werden. Außerdem wurden weitere 42 m Brücke über der Aggerwiese restauriert. Der Bauherr entschied sich für den Einbau eines Monitoring-Systems. Damit lassen sich Schäden an der Abdichtung der Brücke frühzeitig erkennen und beheben. Die neue Brücke hat einen Träger aus blockverleimten Brettschichtholz. Als Abdichtung dient ein Zinkblech, das über dem Träger verlegt wurde. Rund 20 m² der Holzbrücke werden seit dem Einbau im September 2015 durch ein Monitoring-System von Progeo überwacht. Die Kombination aus Sensorik und IT ermöglicht eine Überwachung der Abdichtung in Echtzeit. Die Oberseite der Brücke ist nicht einsehbar. Somit können Schäden in der Abdichtung aus Zinkblech nicht so schnell erkannt werden. Hier schafft das Monitoring-System Abhilfe: Es erkennt Undichtigkeiten sofort und meldet diese. Unterhalb der Zinkblechabdichtung befindet sich ein elektrisch leitfähiges Vlies. Bei einer Beschädigung der Abdichtung und dem Eindringen von Feuchtigkeit ändert sich die Spannungsverteilung in den Schichten. Daran erkennt das System, dass eine Schadstelle vorliegt und ermittelt ihre genaue Position. Der Bauherr oder ein anderer Verantwortlicher wird alarmiert und kann den Schaden beheben. Die Firma Holzbau Busmann aus Schüttorf verbaute die Mess-vliese inklusive der Kabel nach den Vorgaben von Progeo. Nach der Fertigstellung des Bauwerks und dem Einbau des Monitoring-Systems wurde die Brücke an die Stadt Overath übergeben. Die Technologie trägt damit maßgeblich zur Langlebigkeit der Brückenkonstruktion bei.