Studenten bauen Wohnraumkubus

20 Studenten und Studentinnen aus aller Welt befassten sich im Rahmen eines Workshops der Bauhaus-Universität Weimar mit der Frage, wie sich Raumatmosphäre architektonisch realisieren lässt. Am Ende wurde mit viel Einsatz und professionellen Materialien gemeinsam eine Übernachtungsunterkunft gebaut.

Neben der theoretischen Annäherung an das Thema Bauen und Wohnen während der Sommer-Akademie bedeutete der zweiwöchige Aufenthalt für die angehenden Architekten aus China, Taiwan, Jordanien, Polen, Armenien, Australien, USA und Deutschland auch, dass sie am Ende eine Übernachtungsmöglichkeit zu bauen hatten. Eine ganz neue Erfahrung für eine Vielzahl der Studenten, hatten sie sich bis dato dem Thema Bauen eher theoretisch genähert.

 

Hilfe mit professionellem Material aus der Praxis

Der in mehrere Abschnitte unterteilte Workshop umfasste neben der grundsätzlichen Auseinandersetzung mit den Themengebieten Privatsphäre und Raumatmosphäre auch die Planung und Umsetzung einer Behausung für zwei Personen. Schritt für Schritt näherten sich die Studenten, unterstützt von den Dozenten der Bauhaus-Universität Weimar sowie einigen Architekten über mehrere Designstudien und Modelle der tatsächlich zu realisierenden Unterkunft an.

 

Rationelle Bauweise

Aufgrund der möglichen Vorfertigung und schnelleren Bauweise stand schon früh eine Holz-Rahmen-Konstruktion als Tragwerk fest. Zwei Schreiner unterstützen die Studenten bei der Planung, dem Bau sowie der Endmontage. Zur Bekleidung der Fassade entschied man sich für eine horizontale Holzlattung, die ebenfalls vorgefertigt werden konnte. Speziell zur Ausbildung einer UV-beständigen Schattenfuge zwischen den horizontal verlaufenden Holz-Lamellen setzten die Workshop-Teilnehmer die schwarze Fassadenbahn DuPont Tyvek UV Facade ein. Das Material basiert auf der seit Jahrzehnten bewährten und einzigartigen Flash-Spun-Bond-Technologie, die mit ihrer Funktionsschicht Wasser- und Winddichtheit bei gleichzeitiger Wasserdampfdiffusionsoffenheit ermöglicht. Die Bahn schützt so die Dämmung und die darunter liegende Konstruktion von frei liegenden oder hinterlüfteten Fassaden mit offenen Fugen lange Zeit vor UV-Strahlung und Feuchtigkeit.

Nach zwei Wochen konnte der gesamte Bau nach den entwickelten Plänen erstellt werden. Im Nachgang sorgten Studenten der Bauhau-Universität Weimar für den Innenausbau mit zwei Schlafmöglichkeiten. Dank des Workshops im Rahmen der Summer Academy der Bauhaus-Universität Weimar gelang es den 20 Studierenden nicht nur einen theoretischen, sondern auch einen konkreten Bezug zu Raumatmosphäre und der damit verbundenen Privatsphäre zu schaffen. Insbesondere die Kombination von Entwicklung, Planung, Kalkulation und Realisierung war für die angehenden Architekten eine lehrreiche Erfahrung.

Autor


Sven-Erik Tornow ist Baufachjournalist und betreibt die Agentur Flüstertüte in Köln.

Projektdaten

Workshop „Private Sphere“ Summer School der Bauhaus-Universität Weimar, Sommer 2011

Leitung Till Boettger, Daniel Reisch, George Showman, Tina Walbaum

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