Mit doppeltem Boden
Anfang 2014 hat Ford den neuen Transit Connect auf den Markt gebracht. Er soll Pkw-ähnlichen Komfort
bieten. Unser Testwagen war zudem mit einer Laderaumlösung von Aluca ausgestattet. Mit ihr erhält der
kompakte Transporter einen doppelten Boden, unter dem großzügige Schubladen angebracht sind.
Schon rein optisch hat der neue Ford Transit Connect mit seinem Vorgänger nichts mehr gemein: Während der „alte“ Connect – er wurde immerhin fast zwölf Jahre lang gebaut – mit seiner eckigen, kantigen Kontur aufgefallen ist, hat der neue Kompakttransporter mit seinem dynamischen Scheinwerfer-Design und seinem großen Kühlergrill eher das Aussehen eines Familien-Vans: Das kommt nicht von ungefähr, denn der neue Connect basiert auf der Architektur des Ford Focus. Das merkt man am komfortableren Fahrverhalten, an der höherwertigen Innenausstattung der Fahrerkabine und an den sparsamen Motoren: Vor allem beim Verbrauch haben die Aggregate deutliche Fortschritte gemacht, Ford geht von einer durchschnittlichen Verbesserung um 30 Prozent im Vergleich zum alten Modell aus.
Gute Leistung mit mittlerem Motor
Unser Testwagen wird von einem 1,6-Liter-TDCI-Turbodiesel angetrieben, den es in vier Varianten gibt: Mit 55, 70 und 85 kW und als besonders sparsame Econetic-Version. Wir fahren die mittlere Variante mit 70 kW. Er beschleunigt den Transporter mit seinem Drehmoment von 230 Nm auch aus dem unteren Drehzahlbereich heraus recht dynamisch und kann – um den Diesel-Verbrauch noch einmal zu reduzieren – mit einem Start-Stopp-System bestellt werden. Sehr angenehm ist, dass deutlich weniger Motorgeräusche in die Kabine gelangen als noch beim Vorgänger. Neben dem Diesel bietet Ford den Transit Connect auch mit dem aus dem Ford Focus bekannten 1-Liter-Dreizylinder an, der nur 5,6 Liter Benzin aus 100 Kilometern verbrauchen soll. Spitzenmotorisierung ist der 1,6-Liter-Ecoboost-Benziner mit 110 kW.
Erwähnenswert ist auch, dass der Ford Transit Connect mit Sicherheitsfunktionen wie dem automatischen Bremssystem Active City Stop, einem Reifendruck-Kontrollsystem oder dem sprachgesteuerten Konnektivitätssystem Ford SYNC mit integriertem Notruf-Assistenten aufwarten kann.
Über 2 m langer Laderaum
Das wichtigste eines Transporters ist jedoch der Laderaum: Bei unserem Testwagen mit langem Radstand ist er 2153 mm lang und 1269 mm hoch. Allerdings ist so ein großer Laderaum für Handwerker nicht immer praktisch: Will man sein Werkzeug und Kleinteile sicher verstauen, kommt man nicht umhin, ein Regalsystem einzubauen. Doch will man dann an die Schubladen und Fächer ran, ist das häufig mit Verrenkungen verbunden, wenn man nicht gleich in gebückter Haltung in den Laderaum klettert.
Unser Testwagen bietet hier eine interessante Alternative: Er wurde von der Reintges Auto Service GmbH aus Essen mit dem Laderaumsystem dimension2 von Aluca ausgestattet. „Wir sind Einbau-Partner von Aluca, das heißt der Handwerker bekommt bei uns ein komplett ausgestattetes Fahrzeug aus einer Hand“, erklärt Alexander Stürmer, als wir das Fahrzeug in dem Autohaus für den Test abholen. Stürmer ist der Verkaufsleiter für Nutzfahrzeuge bei Reintges: „Die Fahrzeuge werden individuell entsprechend der Wünsche der Kunden eingerichtet.“ Rund 14 Tage dauert das, vorausgesetzt, der Ford-Transporter ist auf Lager.
Platzgewinn mit zweiter Bodenplatte
Kern der dimension2-Einrichtung ist eine Deckplatte, die 30 cm über der eigentlichen Bodenplatte des Fahrzeugs montiert ist. Der Platz darunter wird von Schubladen genutzt: Vom Heck her lassen sich sechs Schubladen mit verschiedenen Höhen ausziehen. Sie sind durch Abtrennungen in verschieden große Fächer unterteilt. Natürlich lassen sich die Abtrennungen auch wieder entfernen – dann steht die volle Länge von 1240 mm zur Verfügung. Zwei weitere Schubladen lassen sich von der Seitentür her öffnen, auch sie sind durch Abtrennungen in unterschiedlich lange und breite Fächer unterteilt. So kann man die Schubladen nutzen, um kleinere Utensilien genauso unterzubringen wie zum Beispiel auch großes Werkzeug. „Die Schubladen können mit bis zu 80 kg belastet werden“, betont Stürmer. Da kann also auch ruhig einmal ein Vorschlaghammer in die Schubladen gepackt werden. Aber nicht nur die Schubladen halten einiges aus, auch die Deckplatte darf bis zu 700 kg tragen. Das kann der Handwerker nutzen, um schwerere Maschinen oder Baumaterial darauf zu verstauen. Oder der Platz wird für weitere Regale genutzt, wie es bei unserem Testfahrzeug gemacht wurde. Hier wurde der Bereich zwischen Hecktür und Seitentür mit einem Regal gefüllt: Von der Hecktür aus sind so zahlreiche Koffer und Boxen im direkten Zugriff, die Platz für Werkzeug und Kleinteile bieten. Hinter ihnen – Richtung Front – ist das Regal mit Schubladen und Regalfächern versehen, die man über die Seitentür erreicht.
Platz für großes Gerät
Zwischen diesen Schubladen und der Laderaumabtrennung ist dann noch knapp ein Meter Platz, um schweres Gerät oder Baumaterial zu platzieren. Dafür ist die Deckplatte mit entsprechenden Zurrösen ausgestattet. Allerdings wird durch hier verstautes Material der Zugriff auf die Schubladen und Fächer im Regal erschwert. Aber das Fahrzeug ist ja auch nur als Einrichtungsbeispiel zu verstehen, wie man sein eigenes Fahrzeug ausstattet, kann ja jeder selbst entscheiden.
Die gesamte Einrichtung in unserem Testwagen wiegt gerade einmal 186,3 kg – damit bleiben immer noch rund 450 kg Nutzlast. „Dabei ist das aus Aluminium gefertigte System nicht unbedingt teurer als andere Einrichtungen“, betont Alexander Stürmer. „Die Einrichtung in diesem Fahrzeug kostet 4400 Euro netto – inklusive Montage.“
Autor
Dipl.-Ing. Olaf Meier studierte Maschinenbau, lebt in Mönchengladbach und arbeitet seit 2001 als freier Fachjournalist.
Die Fächer des Transportsystems sind für Kleinteile geeignet, aber gleichsam auch für großes, schweres Werkzeug