Das Hin und Her der Politik macht es der PV-Branche schwer, trotzdem ist das Thema für Dachhandwerker wichtig

Liebe Leserinnen, liebe Leser, es wird Sommer, und nun können wir auch wieder spüren, wie kraftvoll die Sonne ist, wenn sie ihre Energie vom Himmel schickt, die alles Leben erst möglich macht. Für alles ist sie der Motor, in einem wiederkehrenden, genialen Kreislauf. Die Sonne schickt etwa 10 000 Mal mehr an Energie zur Erde, als wir benötigen.

Vor drei Jahren mit dem Atomunfall von Fukushima schien der Knoten vollends geplatzt zu sein, und die Energiewende wurde in Deutschland eingeläutet. Um den PV-Markt war es gut bestellt, die Windkraft boomte seit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die Energiewende war gesellschaftlicher Konsens – das ist bis heute so.

Und nun das: Die Energiewende steht mit der Novellierung des EEG vor dem Aus. Wirtschafts- und (leider auch) Energieminister Gabriel hat sich ganz SPD-like an die Großindustrie rangemacht. Das Ergebnis kennen Sie: Die Ausnahmeregelungen für energieintensive Unternehmen (und auch weniger energieintensive) bleiben bestehen. Und das, obwohl die Industriestrompreise so niedrig sind wie zuletzt 2005. Am Ende bleibt es dabei: Die EEG-Umlage müssen alle Verbraucher zahlen. Und der PV-Anlagenbesitzer, der sich kürzlich noch darüber freuen konnte, dass er nun die Energie für den Eigenverbrauch kostenlos verwenden konnte (also zum Beispiel Handwerksunternehmen wie Sie) muss nun wahrscheinlich für den selbst geförderten und verbrauchten Strom die EEG-Umlage zahlen. Dreister und verantwortungsloser geht es nimmer, Herr Gabriel!

Lohnt es sich angesichts dieser Meldungen überhaupt noch, auf die Photovoltaik zu setzen? Meine Meinung ist: Ja, denn was ist logischer, als die Möglichkeit, seinen eigenen Strom zu produzieren! Hier kann ich mit gutem Gewissen annehmen, dass der produzierte Strom keine negativen Auswirkungen hat, obgleich natürlich die Umweltbilanz bei Herstellung und Entsorgung der PV-Module genau betrachtet werden muss.

Ob Dächer mit Photovoltaik aber auch in Zukunft noch rentabel sein werden und sich die Investition zumindest amortisiert, bleibt abzuwarten, und hier kommt das Ja, aber. Hilfreich wäre es zumindest, wenn die EEG-Umlage für den Eigenverbrauch wegfiele. Denn der ist gerade für Gewerbetreibende eine lukrative Sache: Der Strom wird dann produziert, wenn er auch verbraucht wird. Hier sollten Sie die Entwicklungen verfolgen, eine Gelegenheit dazu bietet sich auf der anstehenden Messe Intersolar Anfang Juni in München.

Im aktuellen dach+holzbau-Heft stellen wir Ihnen in einem Produkte-Spezial neue Entwicklungen auf dem PV-Markt vor, zudem nehmen wir in mehreren Beiträgen verschiedene Systeme genauer unter die Lupe. Was ein Sägewerksbesitzer in der Schweiz gemacht hat, zeigt, dass der PV-Markt sehr wohl noch eine Chance hat. Dann nämlich, wenn ein komplett neues Dach errichtet werden muss und die Module die Dachhaut ersetzen, die dann auch noch natürliches Licht durchscheinen lassen.

So bin ich davon überzeugt, dass den alternativen Energieträgern die Zukunft gehört. Es kommt darauf an, wie clever wir es angehen!

Das Hin und Her der Politik macht es der PV-Branche schwer, trotzdem ist das Thema für Dachhandwerker wichtig

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